Die Aktiengesellschaft GameStop hat heute bekannt gegeben, Bitcoin gekauft zu haben. 4.710 BTC mit einem Gegenwert von mehr als 500 Millionen US-Dollar hält das Unternehmen jetzt auf der Bilanz – aber es hätten viel mehr als das sein können.

GameStop und die Bitcoin-Strategie

Ende März dieses Jahres hat GameStop, ein börsennotierter Einzelhändler für Videospiele, bekannt gegeben, die Firmenregeln geändert zu haben, um Bitcoin kaufen zu können.

Kurz darauf gab es die Mitteilung, dass GameStop Wandelanleihen ausgeben wird – und die Erlöse für allgemeine Unternehmenszwecke, einschließlich des Erwerbs von Bitcoin zu verwenden.

Am 1. April war die Ausgabe der Wandelanleihen abgeschlossen, durch die GameStop letztlich 1,48 Milliarden US-Dollar eingenommen hat. Zusätzlich zu diesen Mitteln saß das Unternehmen auf knapp 4,78 Milliarden US-Dollar an Bargeld und Cash-Äquivalenten.

Da GameStop also theoretisch fast 6,3 Milliarden US-Dollar zum Kauf von Bitcoin bereitstanden, waren die Marktteilnehmer gespannt, wie viele Bitcoin sich die Aktiengesellschaft auf die Bilanz legen wird.

Nur 4.710 Bitcoin

Heute war es schließlich so weit, und GameStop veröffentlichte die offizielle Mitteilung, 4.710 Bitcoin gekauft zu haben. 

GameStop hat 4.710 Bitcoin gekauft.
GameStop auf 𝕏

Damit ist GameStop laut bitcointreasuries.net das börsennotierte Unternehmen mit dem 13. größten Bitcoin-Bestand.

Wann und zu welchem Kurs dieser Kauf vonstattengegangen ist, ist bislang unklar.

Da 4.710 Bitcoin aktuell nur einen Gegenwert von etwas mehr als 500 Millionen US-Dollar haben, drängt sich die Frage auf, wieso es nicht mehr geworden sind. Schließlich hat das Unternehmen alleine durch die Wandelanleihen fast das Dreifache eingenommen.

Außerdem ist der Bitcoin-Kurs im April, als GameStop die Mittel bereits bereitstanden, zeitweise auf unter 75.000 US-Dollar gefallen, um anschließend auf neue Höchststände zu steigen. Wäre damals nicht die perfekte Möglichkeit gewesen, ordentlich zuzugreifen?

Ob GameStop in der Zukunft noch weitere Bitcoin kaufen wird, gilt es abzuwarten. Im Gegensatz zu Strategy, Metaplanet und Co., die alle verfügbaren Mittel in den Erwerb weiterer Bitcoin stecken, fehlt es dem Unternehmen an Transparenz hinsichtlich der Bitcoin-Strategie.

GameStop-CEO Ryan Cohen wurde in einem voraufgezeichneten Interview, das auf der Bitcoin-Konferenz abgespielt wurde, auf die nächsten Schritte angesprochen. Dazu sagte er, dass GameStop weitere Käufe nicht im Voraus ankündigen wird und das Unternehmen eine ganz eigene Strategie verfolgt.

Wir werden aus offensichtlichen Gründen nicht im Voraus verkünden, was wir tun. GameStop verfolgt die Strategie von GameStop. Wir folgen nicht der Strategie von jemand anderem.
Ryan Cohen, GameStop-CEO

In Reaktion darauf postete Bitcoin-Analyst Dylan LeClair, der in die Bitcoin-Strategie bei Metaplanet involviert ist, dass sein Unternehmen die Schritte im Voraus ankündigt, was als kleiner Seitenhieb gegen die Intransparenz von GameStop zu verstehen ist.

Wir werden unsere Schritte im Voraus mitteilen.
Dylan LeClair

Mehr Unternehmen mit BTC auf der Bilanz

Dass immer mehr Aktiengesellschaften Bitcoin kaufen, ist ein positives Zeichen für die Adoption des Assets. GameStop gehört mit einer Marktkapitalisierung von mehr als 15 Milliarden US-Dollar zu den größeren Unternehmen mit Bitcoin auf der Bilanz.

Nach GameStop startet jetzt auch die Aktiengesellschaft des US-Präsidenten, Trump Media & Technology Group, die Bitcoin-Strategie. Das 5 Milliarden US-Dollar schwere Unternehmen hat gestern verkündet, sich circa 2,5 Milliarden US-Dollar über die Kapitalmärkte zu beschaffen, um Bitcoin zu kaufen.

Der Bitcoin-Kurs handelt nach diesen Meldungen bei circa 109.000 US-Dollar und damit knapp unter dem in der vergangenen Woche erreichten neuen Allzeithoch von 112.000 US-Dollar.

Tristan

Über den Autor: Tristan

Tristan ist der Chefredakteur bei Blocktrainer.de. Als studierter Volkswirt sammelte er auch außerhalb des Bitcoin-Space journalistische Erfahrungen. Seit 2020 beschäftigt sich Tristan aktiv mit Bitcoin, in den Jahren zuvor schon mit libertärer Wirtschaftstheorie.

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