Eric Trump, Sohn des US-Präsidenten, war in einem Podcast zu Gast, um unter anderem über Bitcoin und Kryptowährungen zu sprechen. Dabei erklärte der 41-jährige Unternehmer, wieso sich Staaten Bitcoin zunutze machen sollten – aber auch, warum aktive Bitcoin-Käufe der USA nicht ohne Weiteres möglich seien.

„Die Regierung sollte Bitcoin halten“

Nachdem Eric Trump ausführte, wieso seine Erfahrungen mit „De-banking“ ihn zum Krypto-Befürworter gemacht haben, ging es um Bitcoins Rolle als Anlageobjekt.

Auf die Frage, wieso eine Regierung Bitcoin kaufen sollte, antwortete der Präsidentensohn in der gestern erschienenen Podcast-Folge:

Weil es das mit Abstand am besten performende Asset der letzten zehn Jahre ist. Es ist jedes Jahr im Schnitt um ungefähr 70 % im Wert gestiegen, Jahr für Jahr, dauerhaft.
Eric Trump

In diesem Kontext verwies Eric Trump auch auf die Tatsache, dass bereits mehrere Nationen aktiv Bitcoin akkumulieren. Hierfür brachte er das Beispiel der Vereinigten Arabischen Emirate an, deren durch das Mining aufgebaute Bitcoin-Reserve vor wenigen Monaten von der Analyseplattform Arkham Intelligence identifiziert wurde.

Um zu zeigen, wie es nicht laufen sollte, kam Eric Trump sogar auf Deutschland zu sprechen. Das Bundesland Sachsen verkaufte im Sommer 2024 nämlich knapp 50.000 Bitcoin – und das zu einem deutlich niedrigeren Kurs. Stand jetzt wäre dieser Bitcoin-Bestand schon circa 2,3 Milliarden Euro mehr wert.

Das war im Grunde die schlechteste Investitionsentscheidung, die jemals eine Regierung getroffen hat. Und, nebenbei gesagt, die Messlatte dafür liegt ohnehin schon ziemlich niedrig.
Eric Trump

Eric Trump konkludierte, dass die US-Regierung Krypto-Assets – allen voran Bitcoin – auf ihrer Bilanz haben sollte.

Damit sind er und sein Vater anscheinend der gleichen Meinung: Donald Trump unterzeichnete im März nämlich ein Dekret zur strategischen Bitcoin-Reserve, das unter anderem vorsieht, dass die durch die USA beschlagnahmten BTC nicht mehr verkauft werden.

Die Regierung sollte auf jeden Fall bestimmte Krypto-Assets auf ihrer Bilanz haben. Vor allem Bitcoin. Und tatsächlich hat die US-Regierung das ja auch. […] Und die USA haben ja eine relativ klare Linie gefahren und gesagt: Wir verkaufen das nicht.
Eric Trump

Warum kaufen die USA nicht?

Donald Trumps Dekret zur strategischen Bitcoin-Reserve erlaubt explizit, dass weitere BTC akkumuliert werden – insofern dies keine Kosten für die Steuerzahler bedeutet beziehungsweise „budgetneutral“ vonstattengeht.

Obwohl Eric Trump mehrere Argumente für staatliche Bitcoin-Käufe anbringt, erklärt er auch, dass es in den USA nicht ganz so einfach sei.

[Bitcoin] hat ein unfassbar explosives Wachstum hingelegt. Warum geht das Land also nicht einfach hin, nimmt ein paar Milliarden und kauft das? Weil Amerika halt nicht so funktioniert. […] Amerika ist ziemlich kurzsichtig in der Hinsicht. Man nimmt Steuereinnahmen, bezahlt Ausgaben, und dann lässt man den Kapitalismus und die Privatwirtschaft den Rest machen. In den meisten anderen Ländern lässt man den Kapitalismus nicht wirklich frei laufen. Da nimmt sich der Staat im Grunde jeden verfügbaren Cent, investiert ihn zentral fürs Land, und zahlt dann Dividenden oder Ausschüttungen zurück. Das ist ein anderes Modell. Also: Die USA haben einfach eine andere Art zu denken. Und ganz ehrlich, bis jetzt hat uns diese Art ja auch ganz gut gedient.
Eric Trump

Der Präsidentensohn würde sich letztlich einen US-amerikanischen Staatsfonds wünschen, der im Sinne der Bevölkerung investiert. Über ein solches Vehikel ist es für demokratische Staaten leichter, Bitcoin zu kaufen. Vor wenigen Wochen gab es beispielsweise die Meldung, dass der EU-Mitgliedstaat Luxemburg über seinen Staatsfonds jetzt Bitcoin-ETFs hält.

Andere Länder haben Staatsfonds und die investieren im Namen des Landes. Und ganz ehrlich: Ich wünschte, Amerika hätte auch so einen Staatsfonds. Ich glaube, das wäre das Beste, was wir je gemacht hätten.
Eric Trump

Tatsächlich ist ein US-Staatsfonds auch auf der Agenda der US-Regierung. Anfang Februar unterzeichnete Donald Trump nämlich ein Dekret, mit dem er den Handels- und den Finanzminister damit beauftragte, einen Plan für die genaue Umsetzung vorzulegen. Bislang lassen weitere Entwicklungen auf sich warten.

Ob ein US-amerikanischer Staatsfonds kommen wird und ob die USA über diesen ihr Bitcoin-Engagement ausbauen werden, steht noch in den Sternen. Eric Trump, der mit dem von ihm mitgegründeten Mining-Unternehmen „American Bitcoin“ inzwischen 3.865 BTC auf der Bilanz hält, würde dies sicherlich begrüßen.

Tristan

Über den Autor: Tristan

Tristan ist der Chefredakteur bei Blocktrainer.de. Als studierter Volkswirt sammelte er auch außerhalb des Bitcoin-Space journalistische Erfahrungen. Seit 2020 beschäftigt sich Tristan aktiv mit Bitcoin, in den Jahren zuvor schon mit libertärer Wirtschaftstheorie.

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