
Donald Trump bringt Bitcoin-Reserve an Tag 1?
Laut Berichten großer Medienhäuser, die sich auf Insider beziehen, könnte eine Bitcoin-Reserve am Tag der Amtseinführung von Donald Trump bereits als Durchführungsverordnung kommen.
Blocktrainer.de berichtete bereits am Dienstag dieser Woche, dass „Executive Orders“ zu Kryptowährungen an Tag eins geplant sein sollen. Neueren Informationen zufolge dürfte der strategische Bitcoin-Bestand dabei sein.
Neuigkeiten zur BTC-Reserve
In einem Artikel der New York Times, der sich mit der besagten Bitcoin-Reserve befasst, gibt es weitere Anhaltspunkte, die für eine höhere Wahrscheinlichkeit der tatsächlichen Umsetzung dieser sprechen. Darin heißt es, dass Personen aus der Krypto-Industrie, mit denen Trump und sein Team in Kontakt stehen, darauf drängen würden, dass die USA die bisher konfiszierten Bitcoin halten und weitere einkaufen.
Die Details eines potenziellen Plans zur Bitcoin-Reserve sollen zur Debatte stehen, so die Quellen der New York Times. Weiter ist dem Artikel zu entnehmen, dass die Krypto-Führungskräfte den KI- und Krypto-Beauftragten des Weißen Hauses, David Sacks, mit entsprechendem Input für eine potenzielle „Executive Order“ für den ersten Tag der Präsidentschaft von Donald Trump versorgen, die mehrere Bereiche der Krypto-Politik umfassen soll. Laut zwei mit der Thematik vertrauten Personen soll der staatliche Bitcoin-Bestand Teil dieser Diskussionen sein.
Wenige Stunden später erschien noch ein Bericht bei Bloomberg, der in eine ähnliche Kerbe schlägt. In dem Artikel heißt es, Donald Trump plane eine „Executive Order“, in der Kryptowährungen als „nationale Priorität“ anerkannt werden sollen. Auch hierbei bezieht sich der Autor auf mit den Plänen vertraute Personen, die anonym bleiben möchten. Aus dem Bloomberg-Artikel geht ebenfalls hervor, dass bei der noch nicht finalisierten Durchführungsverordnung neben der Errichtung eines „Krypto-Beirats“ unter anderem auch die Bitcoin-Reserve Bestandteil sein soll.
Unter dem Strich sieht es also momentan so aus, als dürfte direkt am Tag der Amtseinführung von Donald Trump eine umfassende „Executive Order“ vorgestellt werden, in der es neben der generellen Unterstützung des Sektors auch darum gehen könnte, die konfiszierten Bitcoin der USA zu behalten. In Reaktion auf diese Meldungen ist es laut den Wettmärkten deutlich wahrscheinlicher geworden, dass einerseits eine Durchführungsverordnung zu Kryptowährungen an Tag eins kommt sowie dass Trump die Bitcoin-Reserve innerhalb der erst 100 Tage seiner Präsidentschaft etabliert.
Bitcoin-Käufe der USA stehen zur Diskussion
Neben einer Bitcoin-Reserve, die lediglich die Coins umfassen würde, die sich derzeit im Besitz der USA befinden, steht noch im Raum, dass die USA zusätzlich in das Asset investieren. Laut dem Artikel der New York Times, in dem es heißt, dass bereits darüber nachgedacht werde, wie dafür bezahlt werden könnte, bedarf es für größere Käufe die Genehmigung des Kongresses.
Die Senatorin Cynthia Lummis hat bereits einen Gesetzentwurf vorgestellt, der den Kauf von 1 Million Bitcoin vorsieht. Lummis soll sich in den vergangenen Wochen mit Trumps Team getroffen haben, um ihren Plan zu diskutieren, so die Quellen der New York Times.
Und in den letzten Wochen hat Senatorin Cynthia Lummis, eine Republikanerin aus Wyoming und ausgesprochene Krypto-Befürworterin, mit Trumps Übergangsteam, einschließlich der Kabinettskandidaten, einen Plan zum Kauf von einer Million Bitcoin über einen Zeitraum von fünf Jahren besprochen, so zwei Personen, die mit der Angelegenheit vertraut sind.
Aus dem Artikel der New York Times
Scott Bessent, der potenzielle Finanzminister unter Trump, soll laut Lummis sogar ihr Verbündeter bei diesem Vorhaben sein. In seiner gestrigen Anhörung im Senat betonte Bessent zudem im Kontext der mittlerweile 36 Billionen US-Dollar Staatsschulden, dass die USA „fantastische Assets“ haben und es Diskussionen gibt, diese sich zunutze zu machen. Dies könnte ein Indiz dafür sein, dass es ernsthafte Pläne gibt, die Schulden mit Bitcoin zu tilgen. Donald Trump hatte selbst sogar mit dem Gedanken gespielt, Bitcoin zur Reduktion der US-Staatsschulden einzusetzen, wie es der Gesetzentwurf von Lummis zum Inhalt hat – Blocktrainer.de berichtete.
Ich glaube, dass es Diskussionen darüber gibt, die Aktivseite der US-Bilanz, wie wir in Ihrem Büro besprochen haben, zugunsten eines Fonds zu nutzen, sei es ein Staatsfonds oder, wie Sie es besprochen haben, ein ergänzender Fonds. [...] Wir schauen uns immer die Schulden der Vereinigten Staaten an – und wir haben fantastische Vermögenswerte, die [...] für verschiedene einkommensschaffende Möglichkeiten genutzt werden könnten.
Scott Bessent
Scott Bessent, der potenziell nächste US-Finanzminister, hat gerade bei der Anhörung gesagt, dass die USA „fantastische Assets“ haben und es Diskussionen gibt, die Bilanz zu nutzen, um den Schulden entgegenzuwirken. 🇺🇸
— Blocktrainer (@blocktrainer) January 16, 2025
Könnte das ein Hinweis für die #Bitcoin-Strategie sein? 👀 pic.twitter.com/JVfR27b7Do
Strategische Reserve mit anderen Krypto-Assets?
Im Kontext der potenziellen Bitcoin-Reserve gab es überdies die Meldung, dass zur Debatte stehen würde, in den USA gegründete Kryptowährungen zu bevorzugen. Diese Nachricht basierte auf einem Artikel der New York Post, in dem heißt, dass diese Idee für Kontroversen sorgt. Trump soll sich mit den Gründern von XRP, Solana und Co. getroffen haben und laut den Quellen der New York Post empfänglich für diese Idee sein.
In den letzten Wochen hat sich Trump mit den Gründern dieser Coins getroffen und Quellen zufolge steht er der Idee aufgeschlossen gegenüber.
Aus dem Artikel der New York Post
Aus dem Artikel der New York Times geht derweil hervor, dass Ripple-Gründer Brad Garlinghouse den Vorschlag, den eigenen Coin XRP der Reserve hinzuzufügen, an Trump selbst herangetragen hat.
Brad Garlinghouse, der Geschäftsführer des Krypto-Unternehmens Ripple, sagte in einem Interview, dass er kürzlich mit Herrn Trump in Mar-a-Lago zu Abend gegessen habe und dass er den designierten Präsidenten und seine Berater ermutigt habe, einen staatlichen Bestand an Bitcoin und anderen Kryptowährungen anzulegen, einschließlich XRP, einem Coin, der eng mit dem Geschäft von Ripple verbunden ist.
Aus dem Artikel der New York Times
Ob Trump wirklich empfänglich für diese Idee ist, ist unklar. Zentralisierte Kryptowährungen, die eher einem Wertpapier beziehungsweise einer Aktie gleichkommen, in eine staatliche Reserve aufzunehmen, ist wohl wenig sinnvoll. Nicht ohne Grund halten die USA das dezentrale Edelmetall Gold als Reserve und keine Aktien von US-Unternehmen. Es ist davon auszugehen, dass die Personen aus dem Umfeld des Präsidenten ihm von dieser katastrophalen Idee abraten werden. In Trumps Team befinden sich nämlich einige Personen, die das Thema ausreichend verstanden zu haben scheinen.
Der Markt wacht langsam auf
Im Kontext der aktuellen Meldungen konnte der Bitcoin-Kurs wieder deutlich zulegen. Aktuell handelt die mit Abstand größte Kryptowährung wieder deutlich über der Marke von 100.000 US-Dollar. Die neuen Entwicklungen hinsichtlich des potenziellen Umgangs von Trump mit Bitcoin dürften hierzu einen großen Beitrag geleistet haben – insbesondere, weil die großen Medienhäuser darüber prominent berichtet haben.
Da die potenzielle Bitcoin-Reserve nur teilweise eingepreist ist, könnte es zu weiter steigenden Notierungen führen, wenn sie tatsächlich schon am ersten Tag der Präsidentschaft von Donald Trump kommt. Andererseits könnte sich aber auch Enttäuschung breit machen, wenn in den ersten Tagen gar keine positiven Signale in dieser Hinsicht zu vernehmen sein werden.
Die kommenden Tage dürften also besonders spannend für Bitcoin werden. Und selbst wenn gar keine Reserve kommen sollte – auch wenn es momentan nicht danach aussieht –, hat diese Idee Wellen geschlagen. Nach dem Versprechen von Donald Trump ist es naheliegend, dass sich bereits andere große Nationen ernsthaft damit beschäftigen. Entsprechend wäre es wohl das Schädlichste für sein Vorhaben, sich hinsichtlich Bitcoin einen Vorteil gegenüber anderen Ländern – insbesondere China – zu verschaffen, keine Reserve zu bringen.