CFO von Florida fordert Bitcoin-Investment des staatlichen Rentensystems
Jimmy Patronis, der Chief Financial Officer (CFO) vom US-Bundesstaat Florida, hat sich mit einem öffentlichen Schreiben an das Florida State Board of Administration (SBA) gewandt, welche die Pensionsfonds des Staates verwaltet.
In diesem fordert er den geschäftsführenden Direktor Chris Spencer auf, sich mit der Option eines Investments in Bitcoin beziehungsweise Kryptowährungen per se für das staatliche Pensionssystem auseinanderzusetzen.
[…] bitte betrachten Sie dieses Schreiben als eine Aufforderung an das SBA, einen Bericht über die Durchführbarkeit, das Risiko und die potenziellen Vorteile der Umschichtung eines Teils der Gelder des staatlichen Rentensystems in digitale Anlageklassen zu erstellen.
Aus dem Schreiben
Gründe für ein staatliches Bitcoin-Investment
In dem Schreiben führt Patronis mehrere Gründe auf, wieso eine Bitcoin-Investition des US-Bundesstaates Florida eine Überlegung wert sein könnte.
So etwa die Annahme, dass Bitcoin nicht nur die Rendite, sondern auch die Diversifikation eines Portfolios verbessern kann.
Bei der Verwaltung der staatlichen Renten für Feuerwehrmänner, Lehrer und Polizeibeamte ist es auch wichtig, dem Resultat Vorrang einzuräumen und die beste Rendite für die Floridianer zu gewährleisten. An dieser Stelle wird das Potenzial von Investitionen in eine Kryptowährung wie Bitcoin besonders überzeugend. Bitcoin wird oft als „digitales Gold“ bezeichnet und könnte dazu beitragen, das Portfolio des Staates zu diversifizieren und eine sichere Absicherung gegen die Volatilität anderer wichtiger Anlageklassen zu bieten.
Aus dem Schreiben
Im Rahmen davon kommt Floridas Finanzminister auch auf die Tatsache zu sprechen, dass der Pensionsfonds von Wisconsin sowie der von Michigan bereits bei den Bitcoin-Spot-ETFs zugeschlagen haben.
Zwei weitere Staaten, Wisconsin und Michigan, haben es für sinnvoll erachtet, einen kleinen Teil ihrer Pensionsfonds in Kryptowährungen zu investieren. Im März hat der Senat des Bundesstaates Arizona Bestrebungen vorangetrieben, Kryptowährungen in die staatlichen Rentenfonds aufzunehmen, um die Verwalter von Rentenfonds zu ermutigen, Kryptowährungen bei ihren Allokationen zu berücksichtigen. Darüber hinaus sind Wyoming und Nebraska führend im Krypto-Mining und haben Dutzende von Gesetzen erlassen, um die Branche anzuziehen, einschließlich eines Rahmens für die Gründung von Krypto-Banken.
Aus dem Schreiben
Da der Florida Growth Fund es zulässt, dass bis zu 1,5 Prozent des Vermögens des Pensionsfonds des Florida Retirement System (FRS) in Technologie- und Wachstumsunternehmen investiert werden, stellt Patronis die Option in den Raum, mit diesem ein erstes Bitcoin-Investment zu wagen.
Das State Board of Administration unterhält einen Florida Growth Fund, der innovativere und aufstrebende Investitionen ermöglicht, und ein Pilotprogramm für Investitionen in digitale Währungen könnte perfekt passen und potenzielle Vorteile bieten, die wir nicht übersehen dürfen.
Aus dem Schreiben
Der Florida Growth Fund hatte Stand Januar bisher knapp eine Milliarde US-Dollar investiert.
Rückendeckung für Bitcoin und Co.
Um Bitcoin beziehungsweise Kryptowährungen im Rahmen des Schreibens weitere Legitimität zuzusprechen, bezieht sich der Republikaner zudem auf die Haltung seiner zwei Parteikollegen Ron DeSantis und Donald Trump.
Einerseits beschreibt er Kryptowährungen als Gegenspieler zu einer digitalen Zentralbankwährung (CBDC), von der insbesondere Floridas Gouverneur DeSantis ein überzeugter Gegner ist.
Kürzlich hat sich Gouverneur Ron DeSantis auch nach vorne gelehnt, um die persönlichen Finanzen der Floridianer vor staatlicher Übergriffigkeit und woker Unternehmensüberwachung zu schützen, indem er ein Gesetz zum Kampf gegen digitale Zentralbankwährungen (CBDC) unterzeichnete. Seine Führungsrolle in diesem Bereich schützt die Verbraucher vor den Bemühungen der Globalisten, eine weltweite digitale Währung einzuführen. Kryptowährungen sind das Gegenteil einer Zentralwährung. Sie sind dezentralisierte digitale Währungen, die mit der Blockchain-Technologie verwaltet und nicht von einer Regierungsbehörde ausgegeben oder kontrolliert werden.
Aus dem Schreiben
Darüber hinaus führt Patronis die Rede von Trump auf der Bitcoin-Konferenz in Nashville dieses Jahr im Juli an, in welcher der wahrscheinlich nächste US-Präsident unter anderem ankündigte, eine staatliche Bitcoin-Reserve zu etablieren.
In einer kürzlich gehaltenen Rede auf der Bitcoin-Konferenz 2024 schlug Präsident Donald Trump die Idee eines nationalen Bestands an Kryptowährungen vor und versprach, die USA zum weltweiten Anführer bei Kryptowährung zu machen. Dies geschieht in einer Zeit, in der die Kommunistische Partei Chinas jeden Tag in die Kryptowelt eindringt, um die Kontrolle über diese aufstrebende Währung zu erlangen. Trump sagte, er werde einen präsidialen Krypto-Beirat einrichten und einen nationalen „Bestand“ an Bitcoin anlegen, indem er Kryptowährungen verwendet, die die US-Regierung derzeit besitzt und die meist bei Strafverfolgungsmaßnahmen beschlagnahmt wurden. Ich glaube, dass diese Voraussicht und dieses innovative Denken eines erfolgreichen Geschäftsmannes wie Präsident Trump nicht als selbstverständlich angesehen werden dürfen.
Aus dem Schreiben
US-Staatsapparat von Bitcoinern dominiert?
Die Bemühung des CFO vom US-Bundesstaat Florida, eine Investition des staatlichen Rentensystems in Bitcoin voranzutreiben, ist ein weiteres positives Signal aus den Vereinigten Staaten hinsichtlich der Anlageklasse. Die Signalwirkung von Schreiben dieser Art gilt es nicht zu unterschätzen. Im Angesicht der positiven Entwicklungen rund die Rolle von Bitcoin in Rentensystemen ist davon auszugehen, dass weitere staatliche Pensionsfonds in den kommenden Monaten eine erste Bitcoin-Position über die ETFs aufbauen werden.
Bitcoin scheint generell bei immer mehr einflussreichen US-Politikern als eine Chance wahrgenommen zu werden, die mit offenen Armen empfangen werden sollte. So stimmte kürzlich auch das Repräsentantenhaus von Pennsylvania für einen Gesetzentwurf, der unter anderem das Recht auf die Selbstverwahrung von Bitcoin schützen soll – Blocktrainer.de berichtete.
Das regulatorische Umfeld für Bitcoin und Co. dürfte auch nur noch besser werden, wenn tatsächlich Donald Trump als 47. Präsident ins Weiße Haus einzieht. Sollte der Republikaner die Wahl kommende Woche für sich entscheiden, so wäre auch mit JD Vance der Vizepräsident der USA erstmals ein Bitcoin-Halter. Vance legte Ende 2022 offen, mehr als 100.000 US-Dollar in BTC zu halten – Blocktrainer.de berichtete.
Es bleibt spannend abzuwarten, inwieweit der US-amerikanische Staatsapparat in den kommenden Monaten noch Bitcoin als Anlageobjekt beziehungsweise als Reserve-Asset nutzen wird. Da die USA eine Vorreiternation sind, könnte sich durch ihre generelle Offenheit gegenüber Bitcoin auch die regulatorische Situation weltweit verbessern.