Frank Schäffler, Bundestagsabgeordneter der FDP, hat gestern auf der Plattform 𝕏 die Lanze für Bitcoin gebrochen. Der Politiker teilte seine Ansicht, dass die Europäische Zentralbank und die Deutsche Bundesbank Bitcoin in ihre Währungsreserven aufnehmen sollten.

Frank Schäffler gibt sich bereits seit einiger Zeit als Bitcoin-Befürworter zu erkennen. So war er zum Beispiel vor zwei Jahren als Gast auf dem Blocktrainer-YouTube-Kanal. In dem Interview mit Blocktrainer-Gründer Roman Reher sprach sich der Bundestagsabgeordnete sowohl für Bitcoin als auch für die Trennung von Staat und Geld aus.

Bitcoin-Wahlkampf kommt nach Deutschland

Die Forderung von Frank Schäffler geht in eine ähnliche Richtung wie die Bitcoin-Reserve, die in den USA zur Diskussion steht. Donald Trump kündigte an, die konfiszierten Bitcoin der USA in einen strategischen Bestand zu überführen. Die Senatorin Cynthia Lummis, die einen Gesetzentwurf für die US-Bitcoin-Reserve eingereicht hat, schlug sogar vor, dass die Federal Reserve Gold verkauft, um es in Bitcoin zu investieren.

In Deutschland war es um das Thema einer Bitcoin-Reserve bislang ruhig, obwohl sich unter anderem in Polen und Russland hochrangige Politiker dafür in der jüngsten Vergangenheit eingesetzt haben.

Während die AfD eine Bitcoin-freundliche Passage in ihren Entwurf zum Wahlprogramm aufgenommen hat, hält sich die FDP, die bis vor wenigen Wochen noch Teil der Bundesregierung war, bislang mit Pro-Bitcoin-Aussagen zurück. Ob die gesamte Partei, die eigentlich für Wirtschaftsliberalismus steht, im anstehenden Bundestagswahlkampf vermehrt auf Bitcoin setzen wird, ist noch unklar.

Joana Cotar, fraktionslose Bundestagsabgeordnete und Gründerin der Initiative „Bitcoin im Bundestag“, kommentierte den Post von Schäffler, in dem sie monierte, dass die FDP in ihren drei Jahren Regierungsverantwortung nichts für Bitcoin getan habe.

Obwohl der Post von Frank Schäffler in der deutschen Bitcoin-Community größtenteils auf Zuspruch traf, ist vorerst nicht davon auszugehen, dass sich hierzulande eine Vielzahl an einflussreichen Politikern für eine Aufnahme von Bitcoin in Zentralbankreserven starkmachen wird.

Darüber hinaus sind weder die EZB noch die Bundesbank für eine Offenheit gegenüber Bitcoin bekannt. Im Jahr 2022 sagte EZB-Chefin Christine Lagarde in einem Interview im niederländischen Fernsehen, dass sie Kryptowährungen für wertlos halte.

Spannender dürfte aber zu beobachten sein, ob sich noch weitere Politiker beziehungsweise Parteien in Deutschland oder der EU ein Beispiel an Donald Trump nehmen und auf einen Pro-Bitcoin-Wahlkampf setzen werden.

Tristan

Über den Autor: Tristan

Tristan ist der Chefredakteur bei Blocktrainer.de. Als studierter Volkswirt sammelte er auch außerhalb des Bitcoin-Space journalistische Erfahrungen. Seit 2020 beschäftigt sich Tristan aktiv mit Bitcoin, in den Jahren zuvor schon mit libertärer Wirtschaftstheorie.

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