Bochum, hätte die erste deutsche „Bitcoin-City“ werden können. Doch nun ist klar: Das ambitionierte Vorhaben, Bochum als Knotenpunkt für Bitcoin-Innovationen zu etablieren, ist gescheitert. Der Stadtrat hat die Pläne abgelehnt.

Antrag: Bochum sollte Bitcoin-City werden

Bereits vor wenigen Tagen berichtete Blocktrainer.de über die Initiative, Bochum zur ersten „Bitcoin-City“ in Deutschland zu machen. Hintergrund der Initiative war die Idee, Bochum als Vorreiter im Bereich der Kryptowährungen zu positionieren und so wirtschaftliches Wachstum durch Innovationen und die Ansiedlung von Start-ups zu fördern.

Im Zentrum der Pläne stand die Vision, die Stadt als Dreh- und Angelpunkt für Bitcoin-Transaktionen und -Technologien zu etablieren. Dabei sollten verschiedene Maßnahmen ergriffen werden, um eine Infrastruktur für Bitcoin zu schaffen. Dazu gehörten beispielsweise die Möglichkeit, kommunale Dienstleistungen in Bitcoin zu bezahlen und lokale Unternehmen zur Akzeptanz der Kryptowährung zu motivieren.

Ziel des “Bündnis Deutschland”, dem Antragsteller, war es, die Attraktivität Bochums für Investoren zu steigern und die Stadt als innovativen Technologiestandort zu präsentieren. Dies sollte auch dazu beitragen, dem Strukturwandel im Ruhrgebiet eine positive Perspektive zu geben und die Digitalisierung voranzutreiben.

Einstimmig abgelehnt!

Der Antrag, Bochum zur „Bitcoin-City“ zu machen, wurde im Stadtrat einstimmig abgelehnt. Dabei wurde jedoch schnell deutlich, dass diese Entscheidung teilweise auf Unkenntnis und falschen Vorstellungen basierte. Insbesondere Andreas Köthe von der CDU fiel durch seine überheblichen und allwissenden Äußerungen auf, obwohl seine Argumente teilweise längst widerlegt waren. So fragte er beispielsweise: „Wissen Sie, wieviel Strom es kostet, einen Bitcoin zu schürfen?“ – ein Punkt, der in Fachkreisen bereits differenziert betrachtet und relativiert wurde. Ein legitimer Aspekt der Diskussion war die Frage, welche steuerlichen Implikationen eine Bitcoin-City hätte. Hierzu konnte Nicole Scheer vom “Bündnis Deutschland” jedoch eine Antwort geben: Bitcoin könne ähnlich wie Fremdwährungen bilanziert werden. Trotz eines kurzen Nachtrags mit Erklärungen durch Frau Scheer  stimmten am Ende alle Parteien gegen den Antrag. Damit muss Deutschland wohl vorerst weiterhin auf eine Bitcoin-City verzichten.

Die Sitzung kann im Archiv des Rats-TV der Stadt Bochum angesehen werden (Antrag zur Bitcoin City ab Minute 03:50:20) → HIER klicken ←

René

Über den Autor: René

René ist bei Blocktrainer.de-Mitarbeiter der ersten Stunde. Als „Chief Operation Officer“ ist er mittlerweile hauptsächlich mit strategischen und organisatorischen Aufgaben betraut, findet jedoch Freude daran, zeitweise redaktionell tätig zu sein. In den vielen Jahren, in denen er im Bitcoin-Kosmos unterwegs ist, hat er sich ein breit gefächertes Know-how in sämtlichen Bereichen rund um die bedeutendste Kryptowährung angeeignet.

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