Bitcoin: XXL-Jahresrückblick 2024 & Ausblick 2025
2024 war ein Bitcoin-Jahr voller Meilensteine: Die Bitcoin-Spot-ETFs erhielten in den USA die lang ersehnte Zulassung, Bitcoin rückte beim relevantesten Wahlkampf der Welt in den Fokus und der Kurs überstieg die wichtige Marke von 100.000 US-Dollar, womit die Marktkapitalisierung des Assets auch erstmals über 2 Billionen US-Dollar lag.
2024 hat Bitcoin neu positioniert
Durch die neuen Anlageprodukte am größten Kapitalmarkt der Welt wurde Bitcoin für große Investment-Manager zugänglich, die mit ihren Käufen sicherlich einen signifikanten Anteil der Kaufnachfrage ausgemacht haben.
Aber auch in der Unternehmenswelt gab es eine Renaissance: Einige Aktiengesellschaften starteten im Jahr 2024 eine Bitcoin-Strategie. Währenddessen drehte der „First Mover“ MicroStrategy auf und kaufte schwindelerregende Mengen an Bitcoin vom Markt.
Neben den positiven Entwicklungen an den Kapitalmärkten gab es in diesem Jahr auch eine Welle an Pro-Bitcoin-Wahlkämpfen, im Rahmen derer Politiker unter anderem mit dem Versprechen einer Bitcoin-Reserve auf Stimmenfang gingen – allen voran der designierte US-Präsident Donald Trump.
Das Jahr 2024 hat Bitcoin neu positioniert – und das spiegelte sich auch im Kurs wider. Zu Beginn des Jahres kostete ein Bitcoin noch circa 42.000 US-Dollar. Zwölf Monate später sind es mit circa 93.500 US-Dollar mehr als doppelt so viel. Der phänomenale Kursanstieg von 121 Prozent folgte einem Zuwachs von 156 Prozent im Jahr davor.
Was waren die wichtigsten Ereignisse, die 2024 zu einem grandiosen Bitcoin-Jahr gemacht haben? Und womit ist im kommenden Jahr zu rechnen?
Zulassung der Bitcoin-Spot-ETFs
Bereits wenige Tage nach dem Jahreswechsel gab es schon einen wichtigen Ritterschlag für die noch junge Anlageklasse: Die US-amerikanische Börsenaufsichtsbehörde SEC erteilte am 10. Januar 2024 die lang ersehnte Zulassung für Bitcoin-Spot-ETFs.
Elf Jahre wartete die Bitcoin-Community auf diesen Meilenstein. Den ersten Antrag für einen börsengehandelten Bitcoin-Fonds gab es nämlich schon im Jahr 2013 durch die Winklevoss-Zwillinge, die ihr Geld aus dem Rechtsstreit um die Gründung von Facebook damals früh in Bitcoin investierten.
Die SEC lehnte Anträge für Bitcoin-Spot-ETFs jedoch mehrfach ab, mit der Begründung, dass der Bitcoin-Markt nicht ausgereift genug sei oder Krypto-Börsen nicht über die notwendigen Kontrollen verfügen würden, um Manipulationen zu verhindern.
Mit dem Grayscale Bitcoin Trust (GBTC) gab es zwar schon früh eine Alternative. Doch dieses Anlageprodukt, das seit 2015 auch als Wertpapier an der Börse handelbar war, war nicht nur teuer, sondern der Kurs entkoppelte sich teilweise deutlich von dem von Bitcoin, da es – anders als bei einem ETF – nicht die Möglichkeit der Umwandlung gab.
Obwohl in Kanada seit dem Februar 2021 schon Bitcoin-Spot-ETFs handelbar waren, erschien es vorerst noch aussichtslos, dass die USA nachziehen werden. Die SEC genehmigte im Oktober 2021 zwar Bitcoin-Futures-ETFs, diese sind jedoch nicht mit Bitcoin gedeckt und aufgrund der Struktur der Derivate nicht für die langfristige Investition geeignet.
Die Chance auf eine Zulassung der Bitcoin-Spot-ETFs änderte sich schließlich im Juni 2023 drastisch, als der größte Vermögensverwalter der Welt, BlackRock, einen entsprechenden Antrag eingereicht hat. Seitdem war die Aussicht auf die heiß erwarteten Anlageprodukte am relevantesten Kapitalmarkt der Welt das dominierende Thema in der Nachrichtenlandschaft rund um Bitcoin.
Nachdem es im August 2023 bereits die falsche Meldung vom Krypto-Medium Cointelegraph gegeben hatte, dass der Bitcoin-ETF von BlackRock genehmigt sei, setzte sogar der 𝕏-Account der SEC selbst einen Fake-Post zur Zulassung ab.
Einen Tag bevor die SEC die Entscheidung treffen musste, verschaffte sich jemand Zugang zum 𝕏-Account der Behörde, um zu schreiben, dass die Bitcoin-ETFs jetzt zugelassen seien. Ein 25-jähriger US-Amerikaner, der an dem Hack beteiligt gewesen sein soll, wurde im Laufe des Jahres noch vom FBI verhaftet.
Aber einen Tag später, am 10. Januar 2024, war es dann endlich so weit und die SEC erteilte die offizielle Zulassung. Aber auch diese war etwas holprig, da das offizielle Dokument auf der Website der Behörde zeitweise nach der Veröffentlichung nicht mehr einsehbar war, was im Angesicht der vorherigen Entwicklungen für zusätzliche Verunsicherung sorgte.
Bitcoin-ETFs werden zum riesigen Erfolg
Schon vor der Zulassung der ETFs war absehbar, dass diese Bitcoin einen großen Schritt voranbringen können. Börsengehandelte Produkte, die institutionellen Investoren einen einfachen Zugang zur Anlageklasse verschaffen, sind nämlich ein unausweichlicher Schritt in Richtung Massenadoption.
Die Bitcoin-Spot-ETFs wurden auch zu einem riesigen Erfolg. Nach dem Handelsstart am 11. Januar 2024 sorgten die Abflüsse von GBTC, dem geschlossenen Trust, der mit circa 620.000 BTC in Verwahrung zu einem Spot-ETF umgewandelt wurde, noch für Verkaufsdruck, doch die anderen Bitcoin-ETFs konnten dies unter dem Strich mehr als nur auffangen.
Getrieben durch initial bereits starke Zuflüsse in die Bitcoin-Spot-ETFs, brach der Bitcoin-Kurs erstmals vor dem Halving das Hoch aus dem vorherigen Zyklus. Am 5. März 2024 kostete ein BTC erstmalig mehr als 69.000 US-Dollar.
Mittlerweile verwalten die US-amerikanischen Bitcoin-Spot-ETFs mehr als 1.125.660 BTC im Gegenwert von circa 105 Milliarden US-Dollar. Seit der Zulassung gab es kumulierte Zuflüsse von über 35 Milliarden US-Dollar in die Anlageprodukte. 503.816 BTC haben die ETFs im Jahr 2024 aufgesaugt.
Die #Bitcoin-Spot-ETFs halten inzwischen mehr als 1,125 Millionen #BTC! 📈
— tristiano🧡⚡️ (@Tristan19030062) January 1, 2025
2024 haben die Anlageprodukte mehr als 500.000 #BTC aufgesaugt. 💥 pic.twitter.com/E6wCwO4Qe5
Der größte Bitcoin-Spot-ETF ist mittlerweile der vom Vermögensverwalter BlackRock. IBIT verwaltet inzwischen mehr als 50 Milliarden US-Dollar an Kapital, womit der Bitcoin-ETF größer ist als der hauseigene Gold-Spot-ETF, der seit dem Jahr 2005 handelbar ist.
IBIT legte zudem den mit Abstand besten ETF-Start aller Zeiten hin. Kein anderer börsengehandelter Fonds schaffte es in einem so kurzen Zeitraum nach der Auflage, so viel Kapital aufzusaugen.
Da verwundert es auch wenig, dass BlackRock im Jahr 2024 so sehr die Werbetrommel für Bitcoin gerührt hat. Neben Werbevideos veröffentlichte der größte Vermögensverwalter auch bullische Reports, in denen die Analysten die Einzigartigkeit und das Potenzial von Bitcoin herausstellen.
Auch BlackRock-CEO Larry Fink, der früher noch ein Kritiker war, scheint mittlerweile ein Bitcoin-Enthusiast geworden zu sein. Der Milliardär steht öffentlich dazu, dass er sich damals geirrt hat und bezeichnet Bitcoin jetzt als ein legitimes Finanzinstrument.
Wie Sie wissen, war ich ein Skeptiker. Ich war ein stolzer Skeptiker und ich studierte es, lernte darüber und kam zu dem Schluss: Okay, meine Meinung war fünf Jahre lang falsch. [...] Ich glaube, dass Bitcoin legitim ist.
Larry Fink
Wow🤯
— Blocktrainer (@blocktrainer) July 15, 2024
Larry Fink, der CEO von @BlackRock hat gesagt, er war ein #Bitcoin-Skeptiker, bis er sich damit mehr auseinandergesetzt hat👀
Auch sagt er:
"Bitcoin ist ein legitimes finanzielles Instrument, das man nutzt, wenn Länder ihre Währung mit übermäßigen Defiziten entwerten." pic.twitter.com/xUONABRgdg
Neben den USA gab es auch in der chinesischen Sonderverwaltungszone Hongkong die Zulassung von Bitcoin-Spot-ETFs. Jedoch hatten diese im Vergleich zu ihren US-amerikanischen Pendants nur einen vernachlässigbaren Einfluss auf den Bitcoin-Kurs.
Staatliche Pensionsfonds kaufen Bitcoin
Die 13F-Filings, die Investment-Manager mit mehr als 100 Millionen US-Dollar an Wertpapieren in Verwahrung quartalsweise bei der SEC einreichen müssen, zeigten, welche Entitäten bei den Bitcoin-Spot-ETFs zugeschlagen haben. Neben einer Vielzahl an registrierten Anlageberatern (RIAs), Hedgefonds, Versicherern und einer Stiftung investierten sogar staatliche Pensionsfonds über die Anlageprodukte in Bitcoin.
Für das erste Quartal meldete der Pensionsfonds vom US-Bundesstaat Wisconsin, SWIB, eine Bitcoin-Position in Höhe von circa 163 Millionen US-Dollar über die ETFs. Der Pensionsfonds von Michigan zog im zweiten Quartal nach und wies einen Bitcoin-ETF-Bestand von 6,6 Millionen US-Dollar aus. Die Rentenkassen hielten an dem Bitcoin-Exposure fest, auch wenn SWIB die Positionsgröße im zweiten Quartal wieder reduzierte.
Das 4. Bitcoin-Halving
Im Jahr 2024 gab es nicht nur Entwicklungen auf der Nachfrage-, sondern auch auf der Angebotsseite. Am 20. April ereignete sich nämlich das vierte Bitcoin-Halving.
Mit dem Block 840.000 reduzierte sich die Anzahl an Bitcoin, die sich der Miner des jeweiligen Blocks „auszahlen“ kann, von 6,25 auf 3,125 BTC. Seitdem kommen nur noch circa 450 anstelle der vorherigen 900 BTC je Tag neu in den Umlauf, mit denen ein Teil der wiederkehrenden Nachfrage bedient werden kann.
Durch das 4. Halving sank entsprechend die Inflationsrate von Bitcoin – von um die 1,7 auf 0,85 Prozent. Das bedeutet, dass bis zum fünften Halving, das voraussichtlich im Jahr 2028 stattfindet, die Bitcoin-Gesamtmenge annualisiert nur noch um 0,85 Prozent steigt.
Damit ist Bitcoin nun so gesehen ein „härteres Asset“ als Gold. Die Inflationsrate des Edelmetalls schwankt historisch gesehen nämlich um die 1,5 Prozent.
Bitcoin wird Wahlkampfthema
Obwohl sich schon in den Jahren zuvor häufig politische Entscheidungsträger zu Bitcoin positioniert haben – und das meist negativ – blieb das Thema politisch weitestgehend unbespielt. Dies sollte sich im Jahr 2024 ein für alle Male ändern.
Im Mai passierte etwas, was das restliche Jahr zum Thema Nummer eins im Bitcoin-Kosmos wurde. Donald Trump entdeckte, dass er leichtes Spiel haben sollte, die Bitcoin- und Krypto-Community für sich zu gewinnen.
Bei einem Treffen mit den Käufern seiner NFT-Kollektion in seinem Anwesen in Mar-a-Lago positionierte er sich erstmals als Unterstützer des Krypto-Sektors, der den „Krieg der Demokraten gegen Krypto“ beenden werde.
[Die Biden-Administration] ist dagegen. Biden weiß nicht einmal ... Wenn du Biden fragst: „Sir, sind Sie für oder gegen Krypto?“ „Was ist das, holen Sie mich von der Bühne runter“. [..…] Er hat keine Ahnung. [SEC-Chef] Gensler ist sehr dagegen, die Demokraten sind sehr dagegen. Aber viele Leute sind dafür. Vielleicht sogar viele hier in dieser Gruppe. Ich bin okay damit. Ich möchte sicherstellen, dass alles gut, stabil und alles andere ist. [..…] Wenn ihr Kryptowährungen mögt, dann solltet ihr für Trump stimmen.
Donald Trump
🚨 JUST IN: 🇺🇸 Former President Donald Trump States — "Biden Doesn't Even Know What (Crypto) Is" and if you like crypto you "Better Vote For Trump !” 👀📈
— Good Morning Crypto (@AbsGMCrypto) May 9, 2024
Is Trump The Pro Crypto President We Need To Fix Regulation In The USA ?? 🤔💭
Comment Below & Follow For More!! 👇👇… pic.twitter.com/pACZmA6zxZ
Wenige Tage später hielt Trump dann eine Rede bei der Libertarian National Convention, in der er erstmals verkündete, dass er das Recht auf Selbstverwahrung schützen und Ross Ulbricht, den Gründer des Darknet-Marktplatzes Silk Road, befreien werde.
Trump wurde zudem zum ersten Spitzenkandidaten, der Wahlkampfspenden in Bitcoin und Co. akzeptiert hat. Außerdem betonte der Republikaner, er wolle, dass alle zukünftigen Bitcoin in den USA geschürft werden, was letztlich unmöglich ist.
Ende Juli, wenige Tage nach dem Attentatsversuch auf ihn, hielt er schließlich eine Rede auf der Bitcoin-Konferenz in Nashville. In dieser kündigte er unter anderem an, dass er den SEC-Chef Gary Gensler feuern und einen „Krypto-Beirat“ errichten werde.
Das Relevanteste war aber sein Versprechen, als Präsident einen strategischen Bitcoin-Bestand aufzubauen und keine der durch Justizbehörden konfiszierten Bitcoin zu veräußern – auch nicht jene, die die USA zukünftig noch akquirieren.
Verkaufe niemals deine Bitcoin. Also, als finaler Part meines Plans heute verkünde ich, dass wenn ich gewählt werde, dann wird es die Politik meiner Administration der Vereinigten Staaten von Amerika sein, 100 Prozent aller Bitcoin zu behalten, welche die US-Regierung momentan hält oder in der Zukunft noch akquirieren wird. […] Dies wird in der Tat als der Kern des strategischen nationalen Bitcoin-Bestandes dienen.
Donald Trump
Da ist die strategische #Bitcoin-Reserve😅@realDonaldTrump will die rund 210.000 konfiszierten #BTC der USA als Präsident behalten🇺🇸
— Blocktrainer (@blocktrainer) July 27, 2024
Und er sagte: „Do not sell your Bitcoin.“ pic.twitter.com/Fo5f82RrLz
Der 78-Jährige spielte nach seinem Auftritt auf der Bitcoin-Konferenz in Nashville sogar öffentlichkeitswirksam mit dem Gedanken, die mittlerweile mehr als 36 Billionen US-Dollar an Staatsschulden mit Bitcoin zu tilgen.
Wer weiß, vielleicht bezahlen wir unsere 35 Billionen Dollar [Schulden] ab, in dem wir einen kleinen Krypto-Scheck aushändigen. Wir geben ihnen ein bisschen Bitcoin und vernichten unsere 35 Billionen Dollar.
Donald Trump
Das ist HUGE🚨@realDonaldTrump scheint wohl wirklich die Option zu sehen, das Staatsschuldenproblem der USA mit #Bitcoin zu lösen🇺🇸🔥 pic.twitter.com/0YIe3ddAYb
— Blocktrainer (@blocktrainer) August 2, 2024
Nachdem Trump noch wenige Jahre zuvor betont hatte, dass Bitcoin für ihn nach einem Betrug aussehe, avancierte er im Präsidentschaftswahlkampf zum „Krypto-Präsidenten“ – er verkaufte sogar eigene „Bitcoin-Schuhe“ mit dieser Bezeichnung.
Entsprechend korrelierte der Bitcoin-Kurs in den Wochen vor der Wahl stark mit der Wahrscheinlichkeit für seinen Sieg – obwohl sich auch die demokratische Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris gegen Ende des Wahlkampfs offen gegenüber „digitalen Assets“ zeigte.
Als Trump dann die Präsidentschaftswahl in der Nacht von dem 5. auf den 6. November überraschend deutlich gewinnen konnte, zündete Bitcoin den Turbo. Der Kurs überstieg am 6. November das vorherige Allzeithoch aus dem März von 73.800 US-Dollar und weniger als einen Monat später kostete ein Bitcoin schließlich erstmals mehr als 100.000 US-Dollar.
Bitcoin kommt international in der Politik an
Trumps Bitcoin-freundlicher Wahlkampf hat weltweit Wellen geschlagen. Nach seiner Ankündigung der Bitcoin-Reserve auf der Bitcoin-Konferenz begannen bereits hochrangige Politiker anderer Nationen, sich offener für Bitcoin zu zeigen.
So etwa Johnny Ng, Mitglied des Legislativrats in Hongkong. In einem Post auf der Plattform 𝕏 betonte er unter Bezug auf die Rede von Trump, dass es auch für die chinesische Sonderverwaltungszone eine Überlegung wert sei, staatliche Bitcoin-Bestände zu halten.
Ich werde die Machbarkeit und die Möglichkeiten der Aufnahme von Bitcoin in die Finanzreserven mit verschiedenen Akteuren in Hongkong diskutieren und alle rechtzeitig über die Situation informieren.
Johnny Ng
Auch Dr. Stefan Berger, CDU-Politiker und Mitglied des Europäischen Parlaments, erkannte, dass es durchaus vorteilhaft sein kann, vor anderen Nationen auf Bitcoin zu setzen. In einem 𝕏-Post schrieb er:
Lange wurde Bitcoin vernachlässigt. Jetzt ist er Wahlkampfthema von Trump. Europa sollte daraus lernen. Wer sich Bitcoin nicht zu eigen macht, wird zusehen, wie es andere tun.
Dr. Stefan Berger
Insbesondere aber nachdem Trump dann die Wahl deutlich für sich entscheiden konnte, begannen zunehmend andere Politiker damit, die Bitcoin-Community zu adressieren. Sie scheinen bemerkt zu haben, dass so neue Wähler zu erschließen sein könnten.
Der polnische Präsidentschaftskandidat Sławomir Mentzen versprach, sich für eine Bitcoin-Reserve in Polen einzusetzen und das Land zu einem „Kryptowährungsparadies“ zu machen. Der Politiker hat jedoch alles andere als gute Aussichten, Präsident zu werden.
Auch in Deutschland zeigten sich große Parteien gegen Ende des Jahres plötzlich offen für Bitcoin. Die AfD verkündete im November, dass sie eine Pro-Bitcoin-Passage ins Wahlprogramm aufnimmt, in der sie sich für weitgehende Regulierungsfreiheit und den Erhalt der Steuerfrist einsetzt.
Kurz darauf machte auch die FDP, die bis zum Bruch der Ampel im November noch mitregierte, Bitcoin und Co. zum Thema. Der ehemalige Finanzminister Christian Lindner kritisierte in einer Rede im Bundestag, dass Deutschland die Chancen rund um Bitcoin versäume.
Kurz darauf veröffentlichte die FDP ihr Wahlprogramm, in dem sie sich offen gegenüber der Anlageklasse und sogar Zentralbankreserven in Bitcoin zeigte.
Wir begrüßen die Entwicklung von Kryptowährungen und Digital Ledger Technologie und setzen uns für die Zulassung von Krypto-ETFs ein. Wir sind offen dafür, dass die Europäische Zentralbank und die Deutsche Bundesbank Kryptowährungen wie Bitcoin als Währungsreserven verwenden. Das kann die Resilienz des europäischen Währungssystems stärken.
Aus dem Wahlprogrammentwurf der FDP
Lindner setzte schließlich noch einen darauf, in dem er Ende Dezember forderte, dass die Europäische Zentralbank und die Bundesbank die Aufnahme von Kryptowährungen in die Währungsreserven prüfen.
Selbst im Europäischen Parlament kam die Forderung nach Bitcoin-Reserven auf. Die französische Politikerin Sarah Knafo, Vizepräsidentin der Fraktion „Europa der Souveränen Nationen“, sagte in einer Rede, dass es Zeit sei, dass die EU-Mitgliedsstaaten Bitcoin kaufen.
Es ist an der Zeit, auf Freiheit zu setzen. Es ist an der Zeit, dass unsere Staaten in Bitcoin investieren, um nationale strategische Reserven zu bilden.
Sarah Knafo
Eine besonders spannende Entwicklung gab es währenddessen in Russland. In diesem Jahr öffnete sich das Land für das Bitcoin-Mining und den Einsatz von Kryptowährungen für internationale Zahlungen.
Putin betonte selbst auf einer Konferenz, dass niemand Bitcoin verbieten kann, und der Finanzminister des von Sanktionen betroffenen Landes bestätigte im Dezember schließlich, dass Bitcoin bereits beim grenzüberschreitenden Handel im Einsatz ist.
Auch in Russland schlug ein Abgeordneter vor, dass das Land eine Bitcoin-Reserve etabliert. Dieser Schritt wäre durchaus nachvollziehbar, da der Westen 300 Milliarden US-Dollar Währungsreserven Russland in Reaktion auf den Einmarsch in die Ukraine eingefroren hat.
Das Bundesland Sachsen verkauft Bitcoin
Kurz bevor Donald Trump seinen Plan verkündete, an den konfiszierten Bitcoin der USA festzuhalten, hat Deutschland beziehungsweise das Bundesland Sachsen das komplette Gegenteil getan – und damit für Furore gesorgt.
Im Sommer wurden nämlich die knapp 50.000 Bitcoin, die das LKA Sachsen im Rahmen des Prozesses gegen die Betreiber der illegalen Filme-Streaming-Plattform „movie2k.to“ konfisziert hat, restlos veräußert.
Zwischen dem 19. Juni und dem 12. Juli fand der Verkauf statt. Die gesamten Bitcoin wurden letztlich zu einem durchschnittlichen Kurs von 52.944 Euro je BTC abgestoßen. Der Erlös belief sich auf etwas mehr als 2,6 Milliarden Euro.
Aus einer Pressemitteilung der Generalstaatsanwaltschaft Dresden ging hervor, dass es sich bei dem Verkauf um eine „Notveräußerung“ gehandelt habe. Die Begründung: Ein erheblicher Wertverlust von 10 Prozent oder mehr habe gedroht.
Das Geld liegt jetzt in der Landesjustizkasse auf einem Verwahrkonto und darf vom Freistaat – anders als die Zinserträge dieser Summe – vorerst nicht ausgegeben werden. Noch ist nämlich nicht eindeutig geklärt, ob die sächsische Staatskasse das Geld überhaupt behalten darf.
Die durch „movie2k.to“ geschädigte Filmindustrie könnte zum Beispiel Teile des Geldes als Wiedergutmachung verlangen. Der Strafprozess ist noch nicht abgeschlossen.
Bitcoiner waren sich früh sicher, dass diese „Notveräußerung“ sich als schlechte Entscheidung herausstellen wird. Bis jetzt sollten sie Recht behalten, denn aktuell wären die knapp 50.000 Bitcoin schon fast 2 Milliarden Euro mehr wert.
Lustigerweise gab Generalstaatsanwalt Martin Uebele zu, dass er und seine Mitarbeiter die Entwicklung des Bitcoin-Kurses immer noch im Blick haben. Dies teilte er der Sächsischen Zeitung mit.
MicroStrategy dreht auf
Die Entwicklung von MicroStrategy hat 2024 sehr viel Aufsehen erregt. Das US-amerikanische Softwareunternehmen, das im August 2020 das erste Mal Bitcoin gekauft hat, drehte nämlich regelrecht auf – insbesondere im vierten Quartal.
Anfang des Jahres hielt MicroStrategy noch 189.150 BTC, jetzt sind es 446.400. Zusätzliche 257.250 Bitcoin legte sich die Aktiengesellschaft also in nur einem Jahr auf die Bilanz.
Der Bitcoin-Bestand des mit Abstand größten Firmenhalters von Bitcoin entspricht inzwischen mehr als 2 Prozent aller jemals existierenden knapp 21 Millionen Einheiten und ist circa 40 Milliarden US-Dollar wert.
Obwohl die Aktie des Unternehmens in den letzten Wochen des Jahres etwas unter die Räder gekommen ist, konnte sie den Bitcoin-Kurs deutlich outperformen. MicroStrategy legte im Jahresverlauf um sage und schreibe 318 Prozent zu, während es bei BTC „nur“ 120 Prozent waren.
Seit dem Beginn der Bitcoin-Strategie im August 2020 ist die MicroStrategy-Aktie sogar weit mehr als 2.000 Prozent im Plus und konnte in diesem Zeitraum alle Aktien im US-amerikanischen Aktienindex S&P 500 hinsichtlich der Performance übertreffen.
Apropos Index: Dank des Erfolgs des Unternehmens hat es MicroStrategy am 23. Dezember 2024 in den bekannten Aktienindex Nasdaq 100 geschafft. Damit fließt nun das viele Geld, das Anleger in ETFs basierend auf dem Index investieren, auch in MicroStrategy.
Als die Bitcoin-Spot-ETFs die Zulassung erhalten haben, war die generelle Annahme noch, dass die Aktie des Unternehmens darunter leiden wird. Vorher galt sie nämlich als Vehikel für Investoren, die nur regulierte Anlageprodukte kaufen können, um am Bitcoin-Kurs zu partizipieren.
Doch MicroStrategy machte in diesem Jahr deutlich, was der Sinn und Zweck der Unternehmung sind – und zwar als eine „Bitcoin Treasury Company“, die Ratio von Bitcoin je Aktie durch smarte Kapitalbeschaffungsmethoden zu steigern und somit Mehrwert für die Aktionäre zu generieren.
Im Jahr 2024 konnte MicroStrategy eine „BTC Yield“ von 74,1 Prozent erwirtschaften. Um dies zu schaffen, gab MicroStrategy für einige Milliarden US-Dollar neue Aktien und Wandelanleihen aus.
Insbesondere seit Ende Oktober legte das von Michael Saylor gegründete Unternehmen einen Zahn zu. Damals verkündete es den „21/21-Plan“, der vorsieht, dass das Unternehmen in den kommenden drei Jahren insgesamt 42 Milliarden US-Dollar an den Kapitalmärkten für Bitcoin-Käufe aufnimmt.
Zwei Monate später hat MicroStrategy bereits mehr als 17 Milliarden US-Dollar davon abgeschöpft (3 Milliarden durch Wandelanleihen und etwas mehr als 14 Milliarden durch neue Aktien) und laut eigenen Aussagen den Plan bislang deutlich schneller umgesetzt als ursprünglich erwartet.
Damit dies mittel- und langfristig so weitergehen kann – auch über die 42 Milliarden US-Dollar hinaus –, wird das Unternehmen die Aktionäre nach deren Einverständnis fragen, das Limit an ausstehenden Aktien um mehr als den Faktor 30 zu erhöhen, wie aus einem SEC-Filing hervorgeht.
MicroStrategy trägt mit den vielen Käufen wohl einen nicht zu unterschätzenden Anteil zur gesamten Kaufnachfrage nach Bitcoin bei und dürfte dies in Zukunft auch weiterhin noch tun. Außerdem macht das Unternehmen vor, wie Aktiengesellschaften von einer Bitcoin-Strategie profitieren können.
Weitere Unternehmen starten Bitcoin-Strategie
Der Erfolg von MicroStrategy und die Tatsache, dass das Unternehmen einen Bitcoin-Bärenmarkt überlebt hat, ohne dass die Aktie unter dem Niveau von vor der Bitcoin-Strategie handelte, scheint im Jahr 2024 Anlass für einige Unternehmen gewesen zu sein, ebenfalls den Einstieg zu wagen.
Im April startete die japanische Aktiengesellschaft Metaplanet die Bitcoin-Strategie – und das Unternehmen ging sofort „all in“. Anfangs hatte es nur eine Marktkapitalisierung von etwas mehr als 10 Millionen US-Dollar. Jetzt hält Metaplanet bereits 1.762 BTC, deren aktueller Gegenwert ungefähr 165 Millionen US-Dollar entspricht.
Metaplanet kopiert MicroStrategy und geht sogar noch weiter. Das Unternehmen hat nicht nur Anleihen und neue Aktien ausgegeben, sondern auch Put-Optionen verkauft, um weitere Bitcoin zu verdienen. Seit dem Start der Bitcoin-Strategie konnte die Aktie um unglaubliche 1.700 Prozent zulegen.
Semler Scientific, ein US-amerikanisches Gesundheitsunternehmen, kaufte im Mai erstmals Bitcoin. Mittlerweile hält Semler Scientific 2.084 BTC. Das Unternehmen gab ebenfalls Unternehmensanteile aus, um Bitcoin zu kaufen, und der Aktienkurs konnte sich seither in etwa verdreifachen.
Der bekannte Zahlungsdienstleister Block ist schon seit Ende 2020 in Bitcoin investiert, jedoch startete das von Jack Dorsey gegründete Unternehmen in diesem Jahr zusätzlich einen Bitcoin-Sparplan mit den Erlösen aus dem operativen Bitcoin-Geschäft.
Auch MARA Holdings, ein börsennotiertes Mining-Unternehmen, drehte in diesem Jahr auf und begann zunehmend, in die Fußstapfen von MicroStrategy zu treten. Mit der mehrfachen Ausgabe von Wandelanleihen gelang es MARA, im Jahr 2024 den Bestand deutlich zu erhöhen. Jetzt hält das Unternehmen 44.394 BTC, womit MARA aktuell die Aktiengesellschaft mit dem zweitgrößten BTC-Bestand ist.
Auch die Mining-Unternehmen Riot Platforms und Hut 8 richteten sich im Jahr 2024 neu aus, um sich neben dem operativen Geschäft ebenfalls die Kapitalmärkte zunutze zu machen, um zusätzlich Bitcoin zu kaufen. Anders als die Unternehmen mit Bitcoin-Strategie waren die Mining-Unternehmen bislang nämlich alles andere als eine Erfolgsgeschichte an der Börse, was sich durch das Nachahmen von MicroStrategy ändern könnte.
Mit Rumble kündigte vergangenes Jahr sogar ein bekannteres Unternehmen eine Bitcoin-Strategie an. Das mehr als 3 Milliarden US-Dollar schwere Unternehmen hinter der Video-Plattform, auf der Andrew Tate und Co. streamen, wird voraussichtlich bis zu 20 Millionen US-Dollar in Bitcoin investieren – der Verwaltungsrat hat dies bereits genehmigt.
Die ganz Großen – bis auf Tesla – scheinen derweil noch kein Interesse an Bitcoin zu haben. Die Aktionäre von Microsoft stimmten nämlich gegen einen Aktionärsvorschlag, der vorsah, dass sich das Unternehmen mit einer Bitcoin-Strategie auseinandersetzt – trotz der überzeugenden Präsentation, die Michael Saylor dafür zusammengestellt hat. Ein ähnlicher Aktionärsvorschlag liegt derweil noch bei Amazon auf dem Tisch.
Dafür waren es im vergangenen Jahr viele kleine Unternehmen, die eine Bitcoin-Strategie angekündigt oder bereits die ersten BTC gekauft haben. Das liegt wohl daran, dass diese es nötiger als Dickschiffe wie Microsoft haben und sich Bitcoin-Käufe wiederholt als starkes Marketing-Instrument herausgestellt haben.
Unter anderem legte im Jahr 2024 die in Singapur ansässige KI-Firma Genius Group, die mittlerweile 319 BTC hält, los. Oder KULR Technology, ein amerikanisches Unternehmen, das Energielösungen für die NASA bereitstellt, hat die Strategie mit dem Kauf von 217 BTC eingeläutet.
Zinswende
Im September 2024 leitete die US-Notenbank die lang erwartete Zinswende mit einer Senkung um 50 Basispunkte ein, womit sie die Kapitalmärkte beflügelte.
Zwei weitere Zinsschritte um 25 Basispunkte folgten in den beiden letzten Tagungen des Jahres. Damit sank der US-Leitzins insgesamt um 1 Prozentpunkt auf die Spanne von 4,25 bis 4,50 Prozent.
Zuvor gab es in Reaktion auf die Hochinflation nach der geldpolitischen Antwort auf die Coronapandemie einige Zinsanhebungen, welche die Preise von Vermögenswerten wie Bitcoin ausbremsten.
Die gängige Erklärung, wieso niedrige Zinsen besser für Vermögenswerte sind, ist, dass festverzinsliche Wertpapiere wie Anleihen dann unattraktiver werden. Außerdem kurbeln niedrige Zinsen in aller Regel die Kreditnachfrage an und damit auch fremdfinanzierte Investitionen an.
In einem Fiatgeldsystem entsteht bei der Kreditvergabe durch Banken zudem neues Geld. Vermögenswerte – insbesondere Bitcoin – weisen eine hohe Korrelation mit der globalen Geldmenge auf, was auch dadurch zu erklären ist, dass ein großer Teil des neuen Geldes in die Kapitalmärkte fließt oder schlichtweg dadurch, dass das Geld in Relation zu harten Assets durch die Schaffung zusätzlicher Einheiten an Wert verliert.
Ausblick 2025
Es gibt einige Punkte, die dafür sprechen, dass 2025 ein bullisches Jahr für Bitcoin wird.
Bitcoin-Zyklen
In der noch jungen Historie ist Bitcoin einem bestimmten Muster gefolgt. Die Zyklen bauten sich immer um das Bitcoin-Halving, das bislang in den Jahren 2012, 2016, 2020 und 2024 stattfand.
Konkret war es so, dass sowohl das Halving-Jahr, als auch das danach und das davor jedes Mal positiv waren. Dafür ereignete sich zwei Jahre nach dem Halving immer eine stärkere Korrektur beziehungsweise ein Bärenmarkt.
Sollte Bitcoin weiterhin diesem Muster folgen, so müsste das Jahr 2025 ebenfalls positiv werden und das Hoch dieses Zyklus setzen. Bislang gab es das vorübergehende Allzeithoch immer am Ende des Jahres nach dem Halving.
Zinssenkungen
Im Jahr 2025 wird der US-Leitzins aller Voraussicht nach weiter fallen. Die Federal Reserve stellte bei ihrer letzten Tagung zwei weitere Zinssenkungen in Aussicht. Der Markt rechnet mit einer Wahrscheinlichkeit von über 50 Prozent damit, dass es zwei oder mehr Zinsschritte bis Ende 2025 geben wird, also dass der Leitzins dann bei 3,75 bis 4,00 Prozent oder niedriger liegt.
Ob die Tatsache, dass Donald Trump ein Freund niedriger Zinsen ist, dazu beiträgt, dass es mehr Zinsschritte als angenommen geben wird, gilt es noch abzuwarten. Das, was derweil noch gegen viele Zinssenkungen spricht, ist die Inflation in den USA, die noch über dem 2-%-Ziel liegt.
Entsprechend sind die Entwicklungen der Konsumgüterpreise von großer Bedeutung – insbesondere, wie sich die Politik von Donald Trump, die unter anderem höhere Zölle und Steuersenkungen beinhalten dürfte, auf das Preisniveau auswirkt.
Institutionelle Adoption
Die gängige Annahme ist, dass die institutionelle Adoption gerade erst in den Kinderschuhen steckt. Obwohl schon einige Investment-Manager bei den Bitcoin-Spot-ETFs zugegriffen haben, ist Bitcoin noch immer ein nischiges Anlageprodukt.
Dass sich große Investoren auf eine neue Anlageklasse stürzen, passiert nicht von heute auf morgen. Einige von ihnen stehen sicherlich noch an der Seitenlinie, um die weiteren Entwicklungen erst einmal von außen zu beobachten.
Der Vermögensverwalter BlackRock legt derweil konservativen Anlegern nahe, 1 bis 2 Prozent eines Aktien-Anleihe-Portfolios in Bitcoin zu diversifizieren. Wenn sich diese Idee durchsetzt, könnte noch einiges an Kapital in Bitcoin fließen.
Das, was der traditionellen Anlegerwelt noch den nötigen Anstoß geben könnte, wäre eine weitere Legitimierung des Assets durch die USA – gegebenenfalls sogar durch eine staatliche Bitcoin-Reserve der größten Volkswirtschaft der Welt.
Entwicklungen in der US-Politik
Ob Donald Trump tatsächlich die versprochene Bitcoin-Reserve etablieren wird beziehungsweise wie diese ausfallen wird, dürfte sich schon in wenigen Tagen zu Beginn seiner Amtszeit am 20. Januar 2025 zeigen.
Laut dem Wettmarkt Kalshi liegt die Wahrscheinlichkeit dafür, dass der nächste US-Präsident diesbezüglich seinen Worten auch Taten folgen lässt, bei mehr als 50 Prozent.
Aber neben der Bitcoin-Reserve dürfte auch ein großes Augenmerk darauf liegen, wie die von Donald Trump geführten USA mit dem Bitcoin- beziehungsweise Krypto-Sektor im Allgemeinen umgehen werden. Es spricht einiges dafür, dass sich das Umfeld deutlich verbessern wird.
Trump hat Paul Atkins zum SEC-Chef nominiert, der im Gegensatz zu Gary Gensler, der seinen Rücktritt bereits angekündigt hat, als starker Krypto-Befürworter eingeordnet wird.
Außerdem wird es mit David Sacks den ersten „KI- und Krypto-Zar“ im Weißen Haus geben. Der ehemalige PayPal-COO wird mit Unterstützung des 29-jährigen Bo Hines den neuen „Krypto-Beirat“ leiten, der sich laut Trump aus „Koryphäen“ der Krypto-Industrie zusammensetzen wird.
Als Handelsminister hat Donald Trump den CEO von dem großen Finanzdienstleister Cantor Fitzgerald, Howard Lutnick, nominiert. Lutnick ist ein regelrechter Bitcoin-Bulle, der eigenen Angaben zufolge Hunderte Millionen US-Dollar in Bitcoin hält und davon ausgeht, dass es Milliarden werden.
Scott Bessent ist Trumps Wahl als Finanzminister. Er ist ein großer Bitcoin-Befürworter und laut Senatorin Cynthia Lummis sogar ihr Verbündeter dabei, ihren Gesetzentwurf durchzubringen, der den Kauf von einer Million Bitcoin für die strategische Reserve vorsieht.
Robert F. Kennedy Jr., der im Rahmen seiner Präsidentschaftskandidatur auf Wählerfang ging, in dem er versprach, als Präsident mit den USA 4 Millionen Bitcoin zu kaufen, soll Gesundheitsminister werden. Eigenen Angaben zufolge hält er den Großteil seines Vermögens in Bitcoin.
Auch JD Vance, der künftige Vizepräsident, hält laut einer finanziellen Auskunft eine beträchtliche Summe in Bitcoin. Trump nominierte für das Amt des Verteidigungsministers mit Pete Hegseth ebenfalls jemanden, der Bitcoin hält. Zudem soll der Vorsitzende des Rates der Wirtschaftsberater Stephen Miran werden, der sich für eine Deregulierung des Sektors ausgesprochen hat.
Obwohl Trumps Nominierungen noch vom republikanisch dominierten Senat bestätigt werden müssen, ist aufgrund seiner Personalauswahl damit zu rechnen, dass ihm viel daran liegt, Bitcoin zum weiteren Erfolg zu verhelfen.
Dafür spricht außerdem, dass der 78-Jährige sehr stark auf den Bitcoin-Preis fokussiert zu sein scheint. So gratulierte er den Bitcoinern beispielsweise zum Knacken der Kursmarke von 100.000 US-Dollar.
HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH BITCOINER!!! 100,000 $!!! GERN GESCHEHEN!!!
Gemeinsam werden wir Amerika wieder großartig machen!
Donald Trump
Laut einer Person aus seinem näheren Umfeld soll er sich sogar konkret einen Bitcoin-Kurs von 150.000 US-Dollar zu Beginn seiner Präsidentschaft wünschen. Als US-Präsident könnte Donald Trump viele Hebel in Bewegung setzen, um seinen mutmaßlichen Wunsch Realität werden zu lassen.
Die Maßnahmen der vom selbst ernannten „Krypto-Präsidenten“ regierten USA dürften neben der Entwicklung in der Geldpolitik die wohl einflussreichsten für die weitere Entwicklung von Bitcoin im Jahr 2025 sein.
Frohes neues Jahr!
Bitcoin könnte im Jahr 2025 weitere Meilensteine erreichen. Momentan sieht alles danach aus. Dennoch sind vergangene Entwicklungen kein Garant für zukünftige, und es besteht immer das Risiko eines unerwarteten Ereignisses, das die Märkte in ihrer Gesamtheit nach unten zieht.
Das Wichtigste ist und bleibt aber, dass Bitcoin weiterhin das liefert, wofür es da ist: eine begrenzte Gesamtmenge, ein dezentrales und zensurresistentes Geldnetzwerk und die Möglichkeit, seine eigene Bank zu sein. Die Welt um Bitcoin herum schwankt, Bitcoin ist letztlich aber für diejenigen, die es verstanden haben, der Anker.
Somit können Bitcoiner beruhigt in die Zukunft blicken – trotz der für Bitcoin üblichen Höhen und Tiefen, die uns wohl noch weiterhin begleiten werden. Wir von Blocktrainer.de freuen uns, mit der immer größer werdenden Community die voraussichtlich nur noch spannender werdenden Zeiten gemeinsam zu erleben.
Das Blocktrainer-Team wünscht allen ein frohes neues Jahr!