Vor gut einem Monat haben Blockchain-Analysten auf die Reaktivierung einiger Wallets aus dem Jahr 2009 sowie die Transaktionen von insgesamt 250 Bitcoin aufmerksam gemacht – Blocktrainer.de berichtete. Während die Community spekulierte, wer dahinterstecken könnte und welcher Motivation der „antike“ Bitcoin-Wal folgt, fanden am 24. September und am 3. Oktober weitere Transaktionen – diesmal zur Kryptobörse Kraken – von ähnlichen Wallets aus der Anfangszeit des Netzwerks statt.

Laut der Analysefirma Arkham Intelligence hat am 14. Oktober zudem eine Wallet, die am 13. Januar 2009 – das heißt nur zehn Tage nach dem Genesis-Block beziehungsweise rund fünf Tage nach Block 1 – erstmals 50 BTC als Mining-Belohnung (Blockhöhe 372) erhalten hat und insgesamt über circa 1.150 BTC verfügte, 10 Bitcoin an Kraken transferiert. Gestern folgten weitere 12,5 BTC, sodass diese Wallet in den letzten Wochen Bitcoin im Wert von 9,68 Millionen US-Dollar an die Kryptobörse transferiert und wahrscheinlich verkauft hat. Knapp 1.077 Bitcoin im Wert von circa 72 Millionen US-Dollar verbleiben noch auf dieser Wallet.

Update: Antiker Wal aus dem Jahr 2009 hat Bitcoin im Wert von 9,68 Mio. $ verkauft

Wir haben einen alten Bitcoin-Wal verfolgt, der Tausende von BTC geschürft hat, und zwar bereits fünf Tage nach dem ersten Block im Jahr 2009.

Insgesamt hat er nun BTC im Wert von 9,68 Millionen US-Dollar verkauft – und es bleiben ihm noch BTC im Wert von 72,09 Millionen US-Dollar.

@ArkhamIntel

Wer hinter diesen Transaktionen steckt, ist nicht öffentlich bekannt – eventuell verfügt die Kryptobörse Kraken über weitere Informationen. Ebenso kann kein Außenstehender genau sagen, ob die Verkäufe nur eine kleine Gewinnmitnahme darstellten oder sich noch fortsetzen werden. 

Einige Bobachter vermuten, dass die Wallets dem berühmten, aber leider bereits verstorbenen Softwareentwickler und Bitcoin-Pionier Harold Thomas „Hal“ Finney gehören und von seiner Familie verwaltet werden. Hal Finney hatte am 11. Januar 2009 seine Teilnahme am Bitcoin-Netzwerk verkündet und erhielt im Block 170 die erste BTC-Transaktion der Geschichte (10 BTC) vom Bitcoin-Schöpfer Satoshi Nakamoto. Finney hat sich letztlich auch am Mining-Prozess beteiligt, sodass es der Fall sein könnte, dass die Bitcoin-Wallets aus dieser Zeit ihm gehört haben.

Allzeithoch bei Hashrate und BTC-Akkumulation

Während die Miner der Anfangszeit von Bitcoin – als die Block-Subvention 50 BTC betrug – mit dem Heim-PC mehrere Tausend BTC pro Tag quasi kostenlos minen konnten, wird das Netzwerk heutzutage von mehreren Millionen spezialisierten Mining-Maschinen – den ASIC-Minern – gesichert, die in einem ständigen, kostenintensiven Wettbewerb – um aktuell 3,125 BTC pro Block – zueinander stehen und kontinuierlich effizienter werden. Mit ansteigendem Bitcoin-Preis wächst auch die Zahl der Miner, was letztlich auch die Gesamtrechenleistung des Bitcoin-Netzwerks – die Hashrate – beflügelt. Aktuell verzeichnet die Hashrate ein neues Allzeithoch von circa 840 Exahashes pro Sekunde (EH/s).

Neben der Hashrate verzeichnet auch die Akkumulation durch moderne BTC-Wale neue Höchststände. Laut CryptoQuant ist das Interesse der Wale in den letzten Wochen deutlich angestiegen und höher als jemals zuvor.

Dies spiegelt sich auch an dem Interesse der Wall Street wider. In die zehn Monate jungen US-amerikanischen Bitcoin-Spot-ETFs sind bereits mehr als 21 Milliarden US-Dollar geflossen – Blocktrainer.de berichtete.

Dass Bitcoin-Urgesteine – oder gegebenenfalls die Angehörigen dieser – „antike“ BTC-Bestände verkaufen, sollte angesichts der positiven Entwicklungen rund um das Asset nicht als Warnsignal wahrgenommen werden. Diejenigen, die damals schon dabei waren, sitzen wohl mehrheitlich auf Bitcoin-Mengen, die es zulassen, dass sie sich mittels Teilverkäufe große Lebensträume erfüllen können.

Es bleibt jedoch spannend, was die Analyse der Wallets aus der Anfangszeit noch hervorbringt und ob die Personen hinter den Wallets identifiziert werden können.

Stefan

Über den Autor: Stefan

Stefan ist studierter Medienwissenschaftler und Sinologe sowie selbstständig im künstlerisch-publizistischen Bereich. Neben den monetären Eigenschaften interessiert er sich vor allem für die sozialen und ökologischen Aspekte von Bitcoin und dem Bitcoin-Mining.

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