Die im Januar dieses Jahres in den USA zugelassenen Bitcoin-Spot-ETFs sind ein riesiger Erfolg. Erst Ende vergangenen Monats schafften es die Anlageprodukte, die Marke von 1 Million verwalteten BTC zu knacken – Blocktrainer.de berichtete.

Jetzt, im Rahmen des starken Kurszuwachses von Bitcoin, erreichten die US-amerikanischen Spot-ETFs einen weiteren Meilenstein: Zusammengenommen verwalten sie nun erstmals mehr als 100 Milliarden US-Dollar Gegenwert an Bitcoin.

Meilenstein nach Meilenstein

Nachdem der Bitcoin-Kurs seit dem Wahlsieg des „Krypto-Präsidenten“ Donald Trump nur noch einen Weg kennt – und zwar den nach oben – haben auch die Zuflüsse in die Anlageprodukte wieder deutlich an Fahrt aufgenommen.

In den elf Handelstagen seit dem 6. November konnten die Anlageprodukte zusammengenommen mehr als 4,8 Milliarden US-Dollar an Kapital aufsagen – 1,8 Milliarden davon allein in den drei bisher abgeschlossenen Tagen dieser Woche.

Damit liegen die kumulierten Zuflüsse seit der Zulassung jetzt bei 29,3 Milliarden US-Dollar – ein neuer Höchststand.

Starke Zuflüsse in Kombination mit den noch stärkeren Kurszuwächsen von BTC führten nun dazu, dass die elf Bitcoin-Spot-ETFs gemeinsam die Marke von 100 Milliarden US-Dollar an verwaltetem Vermögen geknackt haben.

Apropos „100“-Meilensteine: Die US-amerikanischen Bitcoin-ETFs haben 100 Millarden US-Dollar an verwalteten Assets erreicht (obwohl es angesichts des Preisanstiegs über Nacht eher 104 Milliarden US-Dollar sind), wobei die Zuflüsse seit Jahresauftakt an der Marke von 30 Mrd. US-Dollar kratzen (das Doppelte unserer Schätzung). Sie sind nun zu 97 % auf dem Weg, Satoshi als größten Inhaber zu überholen und zu 82 % auf dem Weg, die Gold-ETFs zu überholen.
Eric Balchunas, Bloomberg-ETF-Experte

Wie Bloomberg-ETF-Experte Eric Balchunas aufzeigt, sind die Bitcoin-ETFs auf gutem Wege, die Gold-ETFs hinsichtlich der Marktkapitalisierung zu überholen. Das ist insofern gewaltig, als der erste Gold-Spot-ETF bereits seit dem Jahr 2004 zum Handel zugelassen ist.

Satoshi Nakamoto, der Erfinder von Bitcoin, soll circa 1,1 Millionen BTC halten, also etwas mehr als die elf Spot-ETFs kombiniert. Es ist jedoch nicht davon auszugehen, dass die Coins des seit Jahren untergetauchten Satoshi jemals wieder bewegt werden.

Auch MicroStrategy, das Unternehmen mit dem größten Bitcoin-Bestand, hat jüngst die Marktkapitalisierung von 100 Milliarden US-Dollar geknackt. Die Aktiengesellschaft hält jedoch „nur“ 331.200 BTC in einem Gegenwert von mehr als 30 Milliarden US-Dollar – und nicht die mehr als 1 Million Einheiten, welche die Bitcoin-Spot-ETFs verwahren. 

Dass die Marktkapitalisierung von MicroStrategy sich von dem Wert der Bitcoin auf der Bilanz entkoppelt, liegt unter anderem daran, dass es dem von Michael Saylor gegründeten Unternehmen durch smarte Kapitalbeschaffungsmethoden gelingt, die Ratio von BTC je Aktie kontinuierlich zu steigern.

Hohe Nachfrage nach Bitcoin

Die starken Zuflüsse in die Bitcoin-Spot-ETFs signalisieren, so wie auch der steigende BTC-Kurs, eine hohe Nachfrage nach dem Asset. Durch die obligatorischen 13F-Filings für das dritte Quartal wurde derweil ersichtlich, dass sich institutionelle Investoren immer stärker über die Anlageprodukte mit Bitcoin eindecken – Blocktrainer.de berichtete.

Die in dieser Woche an den Start gegangenen Optionen auf Basis der Bitcoin-Spot-ETFs dürften zudem dafür sorgen, dass die Anlageprodukte sowohl für Privatinvestoren als auch für Institutionen noch interessanter werden.

Welche Investmentmanager für die starke ETF-Nachfrage im bereits angebrochenen Quartal verantwortlich sind, werden die 13F-Filings für Q4 zeigen, die bis Mitte Februar kommenden Jahres eingereicht werden müssen.

Ob das Kaufinteresse auf diesem hohen Niveau verbleibt oder sogar noch weiter zunimmt, dürfte spannend zu beobachten sein. Die gängige Meinung unter den Experten ist momentan, dass das große institutionelle Kapital noch gar nicht richtig angekommen ist. Dies betont zum Beispiel Matt Hougan, CIO vom Bitcoin-ETF-Herausgeber Bitwise.

Bedenken Sie, dass die Welle des institutionellen Kapitals noch nicht angekommen ist.
Matt Hougan

Dafür spricht auch, dass Vanguard, der zweitgrößte Vermögensverwalter der Welt, die Bitcoin-Spot-ETFs auf der hauseigenen Plattform bislang gar nicht anbietet. Es dürfte also weiterhin noch Luft nach oben sein.

Tristan

Über den Autor: Tristan

Tristan ist der Chefredakteur bei Blocktrainer.de. Als studierter Volkswirt sammelte er auch außerhalb des Bitcoin-Space journalistische Erfahrungen. Seit 2020 beschäftigt sich Tristan aktiv mit Bitcoin, in den Jahren zuvor schon mit libertärer Wirtschaftstheorie.

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