Bitcoin-Mining heizt immer mehr Stadtviertel in Finnland
Ideale Bedingungen für nachhaltiges Mining
Die geografischen und strukturellen Voraussetzungen machen Finnland zu einem idealen Standort für Bitcoin-Mining-Unternehmen.
- Stabile politische Rahmenbedingungen und planbare Energiepolitik sorgen für Investitionssicherheit.
- Das kalte Klima reduziert den Kühlungsbedarf der Anlagen.
- Finnland verfügt über eine nachhaltige Energieinfrastruktur. Der Anteil erneuerbarer und emissionsarmer Energien im finnischen Strommix beträgt derzeit rund 89 % – angeführt von Atomkraft (35,7 %), Windkraft (25,6 %) und Wasserkraft (14,1 %). Fossile Brennstoffe machen nur einen sehr geringen Anteil aus. Das senkt nicht nur die Stromkosten, sondern auch den ökologischen Fußabdruck der Mining-Unternehmen.
- Eine Besonderheit Finnlands im Vergleich zu vielen südeuropäischen Ländern ist die moderne Fernwärmeinfrastruktur, die es ermöglicht, Wärme aus dezentralen Quellen effizient in bestehende Netze einzuspeisen.
Diese Faktoren machen das Land zu einer Art Testlabor für nachhaltigere Mining-Konzepte, die über die bloße Bitcoin-Produktion hinausgehen und sich insbesondere auf die Nutzung der Abwärme konzentrieren.
Mining mit Mehrwert – Wärme statt Verschwendung
Die neuartigen Mining-Konzepte, die in Finnland umgesetzt werden, bieten eine andere Perspektive auf eine oft wegen des großen Energieverbrauchs kritisierte Technologie: Anstatt die Abwärme der Mining-Maschinen ungenutzt an die Umgebung abzugeben, wird sie gezielt weiterverwertet.
Die ASIC-Miner erhitzen während des Betriebs Wasser im Kühlkreislauf auf rund 70 °C. Dieses heiße Wasser kann direkt in das in Finnland weitverbreitete Fernwärmenetz eingespeist werden. So wird aus einem Nebenprodukt des Bitcoin-Minings eine wertvolle Energiequelle, die Häuser, öffentliche Einrichtungen oder ganze Stadtviertel beheizt.
Pioniere: Hashlabs, Terahash und MARA
Mehrere Unternehmen setzen inzwischen auf dieses Modell.
Hashlabs ist ein Anbieter von Bitcoin-Mining‐Services mit drei Kernbereichen: Hosting, HardwareBeschaffung (Procurement) und Standortmanagement. Das Unternehmen hat einige Mining-Anlagen in Norwegen, Äthiopien und Finnland. Dort betreibt Hashlabs bereits zahlreiche wassergekühlte ASIC-Miner wie den WhatsMiner M63 in einem 1,5-MW-Projekt, das eine kleine finnische Stadt beziehungsweise rund 50.000 Menschen mit Wärme versorgt.
Vor Kurzem verkündete Jaran Mellerud, CEO von Hashlabs Mining, auf der Plattform 𝕏 die baldige Inbetriebnahme der sechsten Anlage, die ebenfalls Abwärme direkt für die kommunale Wärmeversorgung nutzt:
Eine Hand voll Bitcoin-Miner heizen eine Stadt in Finnland.
Unsere sechste Anlage geht hier bald online – sie liefert Wärme für die Finnen und Bitcoin für ihre Besitzer.
Derzeit werden in Finnland wahrscheinlich die Häuser von über 100.000 Menschen durch Bitcoin-Mining beheizt.
Jaran Mellerud
Just some Bitcoin mining machines heating a town in Finland.
— Jaran Mellerud (@jmellerud) October 17, 2025
Our sixth site here is coming online soon — providing heat for the Finns and bitcoin for their owners.
At this point, bitcoin mining is probably heating the homes of over 100,000 people in Finland. pic.twitter.com/ysMIDxrh6X
Die deutsche Firma terahash, ein Unternehmen der Kläger Group und strategischer Partner von Blocktrainer.de, hat sich auf New Energy Solutions & Research spezialisiert und bietet Bildungs- und Beratungsdienstleistungen rund um Bitcoin und Mining an. So arbeitet terahash zum Beispiel mit Unternehmen wie dem Kärcher Clean Park zusammen, um Energieeffizienz und Rentabilität zu steigern.
Im Jahr 2024 startete terahash in Finnland das Vorzeigeprojekt „Genesis“, das 12.000 Einwohner mit Heizwärme versorgt. Im Juli 2025 folgte mit „Aurora“ das zweite Projekt in dem nordeuropäischen Land: Rund 230 wassergekühlte ASIC-Miner mit einer Gesamtleistung von etwa 1,7 MW speisen dort ihre Abwärme direkt ins Fernwärmenetz ein.
Auch das US-amerikanische Unternehmen MARA Holdings ist in Finnland aktiv und betreibt zwei ähnliche emissionsfreie Heizprojekte, die mittlerweile rund 80.000 Menschen mit Heizwärme aus Mining-Anlagen versorgen.
MARA bezeichnet die Fernwärmeintegration als zentralen Bestandteil seiner europäischen Expansionsstrategie. Für die Integration von Bitcoin-Mining in verschiedene Nachhaltigkeitsstrategien wurde das Unternehmen vom World Energy Council als „Energietechnologie des Jahres 2024“ ausgezeichnet.
Modell mit Zukunft
Hashlabs, terahash und MARA versorgen in Finnland zusammen mehr als 140.000 Menschen mit Wärme – etwa 2,5 % der Bevölkerung. Sie zeigen, dass Bitcoin-Mining – insbesondere mit den Anlagen in Finnland – eine potenzielle Quelle für nutzbare Energie darstellt und nicht nur als Stromfresser betrachtet werden sollte. Dieses Modell kann nicht nur Betriebskosten, Heizkosten und Emissionen senken, sondern auch die öffentliche Akzeptanz der Branche erhöhen.
Auch andere Unternehmen integrieren Wärmerückgewinnung von Bitcoin-Minern in ihre Geschäftsmodelle, um Rentabilität und Nachhaltigkeit zu steigern.
- Agrarwirtschaft: klimatisierter Anbau von Erntepflanzen in Gewächshäusern (z. B. Bitcoin Brabant, Kamil Brejcha); Trocknung von Holz
- Aquakultur: z. B. Algen- und Garnelenzucht
- Lebensmittelproduktion: z. B. Whiskey und Trinkwasser
- Recycling
- Heizprozesse: von Industriegebäuden und privaten Haushalten (z. B. 21energy, Bluebite oder Kryptovault)
Finnland zeigt eindrucksvoll, wie sich Bitcoin-Mining in ein ganzheitliches Energiekonzept integrieren lässt. Anstatt Energie zu verschwenden, wird sie doppelt genutzt: zur Sicherung des Bitcoin-Netzwerks und zur Wärmeversorgung der Bevölkerung.
Die Erweiterung der Anlagen in Finnland verdeutlicht, dass sich das Modell „Bitcoin-Mining und Heizen“ weiter durchsetzt und Vorteile für Umwelt und Gesellschaft bringt. Was einst ein viel kritisierter Industriezweig war, entwickelt sich zunehmend zu einem Baustein nachhaltiger Energieinfrastruktur.
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