Um die eigenen Services im Bereich des Bitcoin-Minings auszubauen und mit der Entwicklung eigener spezialisierter Mining-Chips zu beginnen hat die kanadische Bitcoin-Infrastrukturfirma Blockstream in einer Serie-B Finanzierungsrunde insgesamt 210 Millionen US-Dollar eingesammelt. Das vom Cypherpunk Dr. Adam Back im Jahr 2014 gegründete Unternehmen ist nun mehr als drei Milliarden US-Dollar wert.

Geldregen für das Mining

Das Geld stammt allen voran von der über 100 Jahre alten Investmentfirma Baillie Gifford und von iFinex, der Muttergesellschaft der Kryptobörse Bitfinex und des Stable-Coin Emittenten Tether.

Die Millionensumme soll zum einen für den Ausbau der kürzlich angekündigten Mining-Produkte und Services wie z.B. "Blockstream Energy" oder der in Kooperation mit dem Zahlungsdienstleister Square entstehenden Solar-Miningfarm verwendet werden. Zum anderen will das Unternehmen aber auch eine eigene Geschäftssparte zur Herstellung spezialisierter Mining-Chips, sogenannter ASICs, aufbauen.

Aus diesem Grund sicherte sich das Unternehmen darüber hinaus das geistige Eigentum sowie einige wichtige Mitarbeiter des israelischen Mining-Hardware-Herstellers Spondoolies.

Wie der Blockstream Chefstratege Samson Mow gegenüber dem Portal Coindesk anmerkte, sehen er und die anderen Verantwortlichen bei Blockstream derzeit den idealen Zeitpunkt, um das eigene Wachstum in diesem Bereich zu beschleunigen.

Blockstream MMU
Unter anderem solche Mining-Module in Containerform will Blockstream künftig bauen und anbieten.
Quelle: blockstream.com

Gegenpol zu China

Da sich bislang der größte Teil der Produktion von Mining-Geräten für das Bitcoin Mining auf die Kapazitäten der chinesischen Firma Bitmain belief, könnte Blockstream mit einem eigenen Angebot von ASIC-Geräten einen Gegenpol darstellen. Somit könnte nach dem Umzug der Mining-Farmen gen Westen nun auch die Herstellung aus China nach Nordamerika abwandern beziehungsweise etwas weiter dezentralisiert werden.

Mow bestätigte gegenüber Blocktrainer.de, dass die Pläne für eine eigene ASIC-Produktion bereits seit längerem unter dem Radar geschmiedet und entwickelt wurden und die Produktion ebenfalls in Nordamerika vonstatten gehen wird:

"Wir sollten in Bezug auf Preis und Effizienz unserer ASIC-Miner mit anderen Herstellern wie Bitmain konkurrenzfähig sein. Daran arbeiten wir nun schon seit 2 Jahren im Stealth-Modus, so dass es sehr wahrscheinlich ist, dass wir unser angestrebtes Startdatum Ende 2022 erreichen werden. Die Geräte werden in Nordamerika produziert werden."

Samson Mow, Chief Strategy Officer bei Blockstream