Das Unternehmen Blockstream hat laut einem Bloomberg-Bericht eine Kapitalrunde in Höhe von 220 Millionen US-Dollar abgeschlossen. Das Kapital soll für die Erweiterung der Hosting-Kapazitäten des Unternehmens verwendet werden.

Unternehmensbewertung von Blockstream sinkt um 70%

Laut dem Bericht gab Blockstream den Wert des Unternehmens jedoch nur noch mit knapp einer Milliarde US-Dollar an. Bei der letzten Finanzierungsrunde im August letzten Jahres lag die Unternehmensbewertung noch bei 3,2 Milliarden US-Dollar. Damit sank der Wert des Unternehmens seit dem letztjährigen Bullenmarkt um fast 70%.

Insgesamt besitzt Blockstream 29 Investoren. Laut Informationen von Crunchbase sind die Handelsplattform Bitfinex und der Vermögensverwalter Baillie Gifford die Hauptinvestoren von Blockstream. Blockstream-CEO und Kryptograf Adam Back teilte keine Einzelheiten zu der Finanzierungsrunde mit, gab jedoch bekannt, dass das Kapital in die Erweiterung der Mining-Kapazität des Unternehmens investiert werden soll:

„Wir haben unsere gesamte Mining-Kapazität schnell ausverkauft und haben einen großen Rückstau an bestehenden und neuen Verträgen mit Minern, welche bei uns nach einer großangelegten Hosting-Möglichkeit suchen.“

Adam Back, CEO von Blockstream

Gerüchte über mögliche Zahlungsschwierigkeiten

Blockstream besitzt ein hohes Engagement im Mining-Markt. So arbeitet Blockstream beispielsweise mit Jack Dorsey und seinem Unternehmen Block zusammen, um eine solarbetriebene Bitcoin-Mining-Anlage zu entwickeln. Die Mining-Farm wird über eine Kapazität von 3,8 Megawatt verfügen und dafür die Solartechnologie von dem Automobilhersteller Tesla verwenden.

Die Bitcoin-Miner leiden derzeit unter der vergleichsweisen hohen Hashrate, hohen Energiepreisen und den niedrigen Bitcoinpreis. Öffentliche nordamerikanische Mining-Unternehmen wie Marathon Digital Holding verloren in diesem Jahr mehr als 90% ihres Wertes. Aufgrund dieser Entwicklungen und der fallenden Bewertung von Blockstream selbst, kamen auf Twitter Gerüchte über eine mögliche finanzielle Schieflage von Blockstream auf.

CEO Back dementierte diese und erklärte, dass die Nachfrage nach Hosting-Dienstleistungen in diesem Jahr gestiegen sei und sein Unternehmen das Kapital für den Ausbau seiner Hosting-Infrastruktur benötige:

„Blockstream hat gerade eine Finanzierungsrunde in Höhe von 220 Millionen US-Dollar abgeschlossen. Unter den Investoren waren iFinex und die Mutterunternehmen BitFinex und Tether.

Dieses Unternehmen wurde hart von der Entwicklung in der Mining-Industrie getroffen, wie die gesamte Industrie.

Link zum Bloomberg-Artikel.“

Dylan LeClair, Marktanalyst Bitcoin Magazin

„Beachte, dass wir ein Hosting-Anbieter sind. 'Die Hosting-Preise sind über das letzte Quartal gestiegen und unsere Mining-Dienstleistungen sind ein schnell wachsendes Unternehmensgeschäft mit hohen Gewinnmargen.' Vergangenes Jahr gab es eine Knappheit an Minern, in diesem Jahr gibt es eine Knappheit an Hosting-Power. Deshalb erweitern wir unser Hosting-Angebot.“

Adam Back, CEO Blockstream

Blockstream benötigt das zusätzliche Kapital also für den Ausbau seiner Hosting-Dienstleistung und nicht für die Aufrechterhaltung des Geschäftsbetriebs. Die Entwicklung der Unternehmensbewertung von Blockstream verdeutlicht dennoch die schwierige Lage, in der sich der Mining-Markt und Bitcoin-Firmen im Allgemeinen derzeit befindet.


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