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BlockFi Bericht: CEO zahlte sich 10-Millionen US-Dollar aus

Am von
BlockFi

Das insolvente Unternehmen BlockFi veröffentlichte gestern einen Bericht zur laufenden Restrukturierung des Unternehmens. In dem Bericht befinden sich unter anderem Informationen zu den Auszahlungen der Führungsebene im vergangenen Jahr. Auch der BlockFi CEO, Zac Prince, zog einen Großteil seines Geldes von der Plattform ab, bevor diese Insolvenz anmeldete.

BlockFi veröffentlicht interne Dokumente

Der Bericht von BlockFi zeigte zunächst die persönlichen Auszahlungen des Managements von der eigenen Plattform. CEO Zac Prince hob im April, kurz vor dem Zusammensturz von Luna, 9,3 Millionen US-Dollar von der Plattform ab. Im August ließ sich Prince weitere knappe 850.000 US-Dollar auszahlen, womit die Gesamtsumme seiner Auszahlungen im vergangenen Jahr mehr als 10 Millionen US-Dollar betrug.

Auch verwendete BlockFi einen Teil des im August erhaltenen FTX-Rettungspakets für den Kauf von Aktien und Optionsscheinen des Unternehmens. Die genaue Höhe wurde in dem Dokument nicht genannt. Als CEO dürfte Zac Prince dennoch einen finanziellen Nutzen daraus gezogen haben.

Weiter führte der Bericht auf, dass BlockFi im Rahmen eines vertraulichen Rechtsstreits 15 Millionen US-Dollar an das Management gezahlt habe. Diese Mittel wurden anschließend für Steuerausgleichszahlungen verwendet und laut dem Bericht „von FTX finanziert“. Zac Prince und Flori Marquez, Mitgründerin von BlockFi, erhielten mit 6,1 Millionen US-Dollar und 4,1 Millionen US-Dollar einen Großteil des Geldes.

Flori Marquez und Zac Prince gründeten gemeinsam BlockFi im Jahr 2017. Quelle: Blockworks

Insolvenz von BlockFi

BlockFi war eine amerikanische Lending-Plattform und galt als das Flaggschiff der Industrie. Seinen Nutzern versprach BlockFi Renditen auf ihre hinterlegten Kryptowährungen. Besonders im vergangenen Bullenmarkt boomte das Geschäft von BlockFi und bekannte Influencer der Kryptoszene warben aktiv für das Projekt.

Die Erwirtschaftung der Renditen erfolgte allerdings mit der Weiterverpfändung der Kundeneinlagen. Dies bedeutet, dass BlockFi die Gelder der Kunden aktiv auf dem Markt eingesetzt hatte. Zwar wurde die riskante Geschäftspraktik in den Allgemeinen Geschäftsbedingungen aufgeführt, die wenigsten Nutzer dürften sich aber den daraus resultierenden Risiken bewusst gewesen sein.

BlockFi investierte das Geld seiner Kunden in riskante Krypto-Projekte, darunter auch verschiedene DeFi-Protokolle. Mit der Implosion von der Kryptowährung Luna im Mai vergangenen Jahres geriet das Unternehmen in finanzielle Schieflage und erhielt einen Hilfskredit in Höhe von 400 Millionen US-Dollar von der Handelsplattform FTX.

Als FTX im November dann ebenfalls Insolvenz anmelden musste, setzte die Lending-Plattform kurze Zeit später die Auszahlungen aus. Am 29. November 2022 reichte BlockFi schließlich seinen Insolvenzantrag nach Chapter 11 ein und befindet sich seitdem in der Restrukturierung. Die Einlagen der Kunden sind noch immer auf der Plattform eingefroren.

Ein Paradebeispiel für den Krypto-Space

BlockFi illustriert die Probleme der Krypto-Industrie. Das Unternehmen versicherte zwar in dem Bericht, dass die Führungsebene nach dem Auszahlungsstopp ihre Einlagen nicht mehr auszahlen ließ, allerdings wirft der Zeitpunkt der bereits getätigten Auszahlungen Fragen auf. Prince hob 70% seiner Einlagen einen Monat vor der Implosion von Luna von der Plattform ab. Über die Frage, ob Prince Insiderwissen bezüglich Luna besaß und deshalb sein Geld von der Plattform abzog, kann bisher nur spekuliert werden.

Viele Anwendungen der Krypto-Industrie wären in der traditionellen Finanzwelt kaum realisierbar, im Krypto-Space aufgrund der fehlenden Regulierung allerdings schon. Die Folge ist, dass die Grenze zwischen unternehmerischen Scheitern und Betrug auf den Krypto-Märkten häufig verschwindet. Ob die US-Behörden den Zeitpunkt der Auszahlungen als Anlass nehmen, gegen den CEO zu ermitteln, bleibt abzuwarten. Allerdings leitete die amerikanische Börsenaufsichtsbehörde schon einmal ein Verfahren gegen BlockFi ein, welches für eine Ausgleichszahlung in Höhe von 100 Millionen US-Dollar eingestellt wurde.

Das Dokument zeigt, dass die Managementebene von BlockFi nicht den finanziellen Schaden der Insolvenz trug. Wie häufig in der Kryptoszene waren es am Ende die einfachen Investoren, die ihr Geld verloren haben. Es hat seine Gründe, weshalb die Bitcoin-Community den Neulingen immer wieder empfiehlt, bei Bitcoin-Only zu bleiben. Oder wie der bekannte Bitcoiner Matt Odell es ausdrückt: „Stay humble and stack sats“ (dt. „bleibe bescheiden und stapel Sats“).


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