Am vergangenen Freitag kam es im polynesischen Königreich Tonga zu einem Ausbruch eines Unterwasservulkans, welcher eine riesige Flutwelle nach sich zog. Die Eruption war so gewaltig, dass diese sogar aus dem Weltall zu sehen und der Knall selbst in den tausende Kilometer entfernten Ländern Australien und Neuseeland noch zu hören war. Während die Wassermassen des ausgelösten Tsunamis insbesondere die Küstengebiete des Inselstaates stark in Mitleidenschaft zogen, bedeckte Ascheregen das gesamte Königreich. Unterbrochene Kommunikationswege und verdorbenes Trinkwasser sind nur ein Teil der Probleme, mit denen die tongaische Bevölkerung derzeit zu kämpfen hat. Das gesamte Ausmaß der Katastrophe und der Opferzahlen ist noch nicht endgültig klar.

Dieses Satellitenbild des Ausbruchs zeigt die gewaltigen Ausmaße der Eruption.
Foto: Japan Meteorological Agency; Quelle: Wikipedia (CC BY 4.0)

Spenden aus der Bitcoin-Community

Was allerdings schon jetzt klar ist, ist die Tatsache, dass die Bürgerinnen und Bürger des Landes auf Hilfe angewiesen sind. Einerseits natürlich auf Hilfsgüter aus dem Ausland (z. B. Nahrung), andererseits aber auch auf finanzielle Hilfe zum Wiederaufbau der verwüsteten Küstenregionen.

Lesetipp: Tonga – Ein weiterer Staat vor der Bitcoin-Adoption?

Der kleine Inselstaat wird bereits seit einiger Zeit als heißer Kandidat dafür gehandelt, nach El Salvador die nächste Nation zu werden, welche den Bitcoin zum gesetzlichen Zahlungsmittel adoptiert. Angesichts dessen scheint das allgemeine Interesse der Bitcoin-Community an Tonga immens gewachsen zu sein. Da die Bitcoin-Initiative im Land von Lord Fusitu'a, einem ehemaligen tongaischen Parlamentsmitglied ausging, fungiert dieser seitdem als eine Art Sprachrohr zwischen der Bitcoin-Community und dem Königreich Tonga.

Da die Anteilnahme, nach dieser Vulkan-Katastrophe natürlich relativ groß ist und einige Bitcoin-Besitzer die Absicht haben, einen Teil ihrer Bestände zu spenden, forderte ein Twitter-User Lord Fusitu'a dazu auf, eine Wallet-Adresse einzurichten, über welche man für die Hilfsmaßnahmen in Tonga spenden könne.

Dieser reagierte nun gestern auf die Bitte und postete eine entsprechende Spendenadresse, einen Link für Fiatspenden sowie eine dazugehörige Telegram-Gruppe. Und prompt gingen die ersten Satoshis auf das Hilfskonto ein.

bc1qmn6ddugyj853vgmcvljs5te6rl9teuhz6t5cun

"Lord Fusitu'a ich war wie die meisten von uns schockiert über die Explosion. Ich habe gerade einige Sats Onchain gespendet, um zu helfen … meine Gebete sind mit Ihnen und dem Volk von Tonga."

- Telegram User @GazBne

Bitcoin > Legacy

Wie bereits weiter oben erwähnt, ist Tonga derzeit weitestgehend von der Kommunikation mit der Außenwelt abgeschnitten. Dies hat zur Folge, dass ohne Internet auch keine normalen Bankentransfers in das Land gelangen. Spenden via Bitcoin jedoch schon, denn diese funktionieren aufgrund des Blockstream-Sattelitenkits auch unabhängig vom Internet.

"Es hat sich gezeigt, wie wichtig [Bitcoin] ist: Wir sind praktisch die einzige Einnahmequelle, die jetzt nach Tonga gelangen kann [via Blockstream Bitcoin Satellite Kit geschenkt von Samson Mow (CSO bei Blockstream; Anm. d. Red.) letztes Jahr], da kein Internet bedeutet, dass kein Fiat-Banking oder Überweisungen nach Tonga gelangen können. Nur wir. Lasst das mal auf euch wirken."

- Lord Futsitu'a via Twitter

Spendenaufruf

Zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Beitrags sind etwa 0,13 BTC (ca. 5.500 US-Dollar) an Spenden auf der oben genannten Bitcoin-Adresse eingegangen. Für den Anfang und innerhalb eines Tages sicherlich nicht schlecht, aber da geht definitiv mehr. In diesem Sinne möchten auch wir von Blocktrainer.de dazu aufrufen, Hilfsbreitschaft für die Menschen in Tonga zu signalisieren und dieser gerne mit einer kleinen Bitcoin-Spende zu unterstützen.

Und wer weiß, vielleicht hätte es ja sogar eine positive Signalwirkung auf die noch ausstehende Debatte darum, ob Bitcoin zum gesetzlichen Zahlungsmittel in Tonga wird...