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Linken-Politiker behauptet: Jeder 4. Bitcoin-Besitzer ist kriminell! – Ein Kommentar

Am von
Martin Schirdewan

Foto: Ferran Cornellà (CC BY)

Der Co.-Vorsitzende der Partei „Die Linke“ auf Bundesebene und Mitglied des Europäischen Parlaments, Martin Schirdewan, behauptete in einem Gespräch mit der Tagesschau, dass jeder vierte Bitcoin-Anleger einen kriminellen Hintergrund habe. Quellen für seine Behauptung nannte er nicht und sämtliche bisherigen Untersuchungen zeigen eine deutlich andere Faktenlage. Ein kurzer Kommentar.

„Schätzungsweise jeder vierte Bitcoin-Anleger zum Beispiel hat einen kriminellen Hintergrund. Da tummeln sich Drogenkartelle, da wird Terror finanziert, Waffenhändler und Menschenhändler waschen ihr schmutziges Geld“.

Martin Schirdewan

Während das Blockchain-Analyseunternehmen Chainalysis sogar ein theoretisches Interesse daran hätte, dass Kryptowährungen tatsächlich in hohem Maße für kriminelle Zwecke genutzt würden, gibt die Firma in ihrem aktuellen „Crypto Crime Report 2022“ den Anteil der illegalen an den gesamten Krypto-Transaktionen mit lediglich 0,15% für das Jahr 2021 an. Im Vorjahresvergleich ging der Wert sogar deutlich zurück.

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Anteil der illegalen Transaktionen am gesamten Kryptomarkt.
Quelle: Chainalysis

Ferner muss bei diesen 0,15% auch in Betracht gezogen werden, dass ein Großteil der illegalen Aktivitäten in Krypto-Bereichen passieren, die überhaupt nichts mit Bitcoin zu tun haben, allen voran der neue Bereich „Decentralized Finance (DeFi)“. Denn wie Chainalysis feststellte, entfielen mehr als 75% der illegalen Aktivitäten auf ebendiesen und insbesondere auf gehackte Smart Contracts, Rugpulls und Exit-Scams. Die von Herrn Schirdewan genannten Probleme, wie Drogen-Schmuggel, Terror-Finanzierung sowie Waffen- und Menschenhandel stellen laut der ermittelten Daten jedoch nur einen sehr geringen Anteil dar und gingen im vergangenen Jahr gar weiter zurück.

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Die prozentuale Verteilung der illegalen Aktivitäten nach Kategorie
Quelle: Chainalysis

Obwohl die Faktenlage also ein deutlich anderes Bild zeichnet, gibt es immer wieder Politiker, meist aus dem links-grünen Spektrum, die mit polemischen Aussagen zum Bitcoin diesen in ein schlechtes Licht rücken wollen. Obwohl Hanlon’s Rasiermesser besagt, dass man nicht der Böswilligkeit zuschreiben solle, was mit Dummheit hinreichend zu erklären ist, muss bei den Aussagen von Herrn Schirdewan eindeutig von ersterem ausgegangen werden. Ein freies und zensurresistentes Geldsystem steht schließlich all den Idealen und Vorstellungen entgegen, für die der Linken-Vorsitzende eintritt.

Nicht belegbare Aussagen, wie die oben stehenden zeigen, dass seine Angst vor Bitcoin wirklich groß sein und er anstatt auf berechtigte Kritik auf verzweifelte Aussagen zurückgreifen muss. Aber zum Glück sind es auch derlei Statements, die immer mehr Menschen erkennen lassen, wie viel Substanz in den Worten der meisten Politiker steckt. Die Realität wird sich in Pipi-Langstrumpf-Manier eben so zurechtgebogen, wie man es gerade für gut hält und so, dass sie die eigenen Narrative untermauert. „Ich mach mir die Welt, widde widde wie sie mir gefällt“.

Dem „Honigdachs“ Bitcoin ist das allerdings egal. Nur durch irreführende Aussagen und „Fake News“ wird sich Bitcoin nicht aufhalten lassen. „Honeybadger don’t give a shit“!