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30 Millionen Dollar Strafe: Kraken stellt Staking Dienste ein

Am von
Kraken

Die amerikanische Börsenaufsichtsbehörde (SEC) hat gegen die Payward Ventures Inc. und die Payward Trading Ltd., welche die beliebte US-Kryptobörse Kraken betreiben, rechtliche Schritte eingeleitet. Kraken habe seinen Kunden laut der SEC Staking-as-a-Service-Dienstleistungen angeboten, welche eine Erlaubnis der SEC benötigt hätten und verstieß damit gegen das amerikanische Wertpapiergesetz. Die daraus resultierende Unsicherheit macht sich im gesamten Krypto-Markt bemerkbar.

Kraken erzielt Einigung mit der SEC

Laut der Beschwerde hatte Kraken seit 2019 ohne Erlaubnis durch die SEC Staking-Dienstleistungen angeboten. Kraken zeigte sich einsichtig und stimmte zu, die Staking-Dienstleistungen für US-Kunden sofort einzustellen und zugleich eine Geldstrafe in Höhe von 30 Millionen US-Dollar zu zahlen.

Der SEC-Vorsitzende Gary Gensler kommentierte: „Die heutige Maßnahme soll dem Markt klarmachen, dass sich Staking-as-a-Service-Dienstleister registrieren und eine vollständige, faire und wahrheitsgetreue Offenlegung garantieren müssen.“ SEC-Direktor der Division of Enforcement, Gurbir S. Grewal, fügte hinzu: „Heute unternehmen wir einen weiteren Schritt zum Schutz von Einzelanlegern, indem wir dieses unregistrierte Krypto-Staking-Programm abschalten.“

Kurze Zeit später veröffentlichte Gensler ein Video auf Twitter, in dem er die Gründe für die Entscheidung offenlegte. Dabei bezog er sich nicht nur auf die Kryptobörse Kraken, sondern richtete seine Ansprache generell an Staking-as-a-Service-Dienstleister. Der Coinbase CEO, Brain Armstrong, äußerte bereits gestern seine Bedenken bezüglich eines Staking-Verbots in den USA. Die Ermittlungen der SEC gegen Kraken und die Aussagen von Gensler könnten signalisieren, dass seine Behörde gegen weitere zentralisierte Staking-Dienstleister in den Vereinigten Staaten vorgehen wird.

„Heute hat die SEC Kraken für das Anbieten und Verkaufen von unregistrierten Wertpapieren durch ihr Staking-as-a-Service-Programm verurteilt.

Ob durch Staking-as-a-Service, Lending oder andere Wege, Krypto-Intermediäre müssen die von unseren Gesetzen geforderten angemessenen Offenlegungen und Schutzmaßnahmen bereitstellen.“

Gary Gensler, Vorsitzender SEC

Regulierung sorgt für Unsicherheit im Krypto-Markt

Gary Gensler deutete in der Vergangenheit bereits mehrfach an, dass Proof-of-Stake-Netzwerke, welche ihren Anlegern eine Rendite für das Staken ihrer Krypto-Assets versprechen, die Eigenschaften eines Wertpapiers erfüllen und damit unter den Zuständigkeitsbereich der SEC fallen würden. Folglich müssten Kryptobörsen, welche für Staking-as-a-Service-Dienstleistungen anbieten wollen, eine Erlaubnis bei der SEC beantragen.

Gensler ist in seiner Rolle als SEC-Chef nicht unumstritten. So fordert er zwar, dass die Kryptobörsen die „geforderten angemessenen Offenlegungen und Schutzmaßnahmen bereitstellen“, allerdings fehlt in den Vereinigten Staaten dafür der geeignete Regulierungsrahmen. Für einige Marktbeobachter sind deshalb die Entscheidungen der SEC willkürlich. Diese Willkür führt auch zur Verunsicherung auf dem gesamten Krypto-Markt. Obwohl Gensler in der Vergangenheit bereits betonte, dass der Bitcoin kein Wertpapier, sondern ein Rohstoff respektive eine Ware sei, könnte die drohende schärfere Regulierung der Handelsbörsen auch bei den Bitcoin-Investoren Angst auslösen. Der auf die gestrige Nachricht folgende leichte Abverkauf könnte ein Vorgeschmack darauf sein. So fiel der Bitcoin heute Nacht unter die Marke von 22.000 US-Dollar und notiert derzeit bei rund 21.900 US-Dollar.

Die derzeitige Regulierungssituation ist zwar auch für den Bitcoin aber besonders für Proof-of-Stake-Netzwerke schwierig abzuschätzen. Obwohl Gensler seine Position zu der regulatorischen Einordnung des Bitcoins bereits seit Mitte letzten Jahres immer wieder betonte, gab es auch im neuen Jahr kaum regulatorische Fortschritte. So lehnte die SEC im Januar einen weiteren Antrag für einen Bitcoin Spot ETF ab. Die Rolle der SEC und von Gensler im Zuge der Bitcoin-Regulierung in den Vereinigten Staaten bleibt damit wohl auch weiterhin umstritten.